Evangelische Kirchengemeinde A.B. Schäßburg
Gottesdienst, 2. Advent – 6. Dezember 2020, 

A doua Duminică din Advent, 6 decembrie 2020 serviciu divin

2020. november 6-an, Advent második vasárnapja, Istentisztelet


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Wochenspruch – Lukas 21,28:
Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.

Psalm 80 i. A.
2. Du Hirte Israels, höre, / der du Josef hütest wie Schafe! / Erscheine, der du thronst über den Cherubim, / 3. vor Ephraim, Benjamin und Manasse! / Erwecke deine Kraft und komm uns zu Hilfe! / 4. Gott, tröste uns wieder und lass leuchten dein Antlitz, / so ist uns geholfen. / 5 HERR, Gott Zebaoth, wie lange willst du zürnen, / während dein Volk zu dir betet? / 6. Du speisest sie mit Tränenbrot / und tränkest sie mit einem großen Krug voll Tränen. … 15. Gott Zebaoth, wende dich doch! / Schau vom Himmel und sieh, nimm dich dieses Weinstocks an! / 16. Schütze doch, was deine Rechte gepflanzt hat, / den Sohn, den du dir großgezogen hast! … 20. HERR, Gott Zebaoth, tröste uns wieder; / lass leuchten dein Antlitz, so ist uns geholfen.	
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Jesaja 35 i. A.
3. Stärkt die müden Hände und macht fest die wankenden Knie! 4. Sagt den verzagten Herzen: »Seid getrost, fürchtet euch nicht! Seht, da ist euer Gott!  … 5. Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben geöffnet werden. 6. Dann wird der Lahme springen wie ein Hirsch, und die Zunge des Stummen wird frohlocken. Denn es werden Wasser in der Wüste hervorbrechen und Ströme im dürren Lande. … 10. Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen … nach Zion … mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. 	
Der Herr segne sein Wort an unsern Herzen!
Liebe Brüder und Schwestern!
Der erste Eindruck, den diese prophetischen Visionen hervorrufen ist: „Zu schön, um wahr zu sein.“ Denn das, was wir tagtäglich hören, sehen und erleben hat – unter dem Strich gesehen – eher mit Not, Leid und Resignation zu tun.
Der Prophet Jesaja beweist Mut, indem er hier ein „Kontrastbild“ zu Not, Leid und Resignation entwickelt. Der historische Hintergrund dieser Prophetie ist die Gefangenschaft des Volkes Israel, deren Ende der Prophet voraussagt. Diese Befreiung aus der Gefangenschaft verändert – so der Prophet – die Situation so grundlegend, dass auch die individuellen Gebrechen der Menschen geheilt werden und dass sogar die Natur ihr Gesicht verändert und sich von ihrer schönsten und fruchtbarsten Seite zeigt. Das kann nur aus einem Grund möglich werden: Gott ist der Urheber all dieser Dinge und er verspricht durch die Stimme des Propheten persönlich zu seinem Volk zu kommen. Darum kann der Prophet ankündigen: „Seid getrost und fürchtet euch nicht! ... Seht da ist euer Gott!“ 
Diese alttestamentliche Prophetie hat in neutestamentlicher Zeit nicht an Relevanz verloren. Im Gegenteil: sie wurde von den Vorfahren im Glauben übernommen, die uns lehren, dass  wir unsere Erlösung DEM verdanken, den wir im Advent je neu erwarten. Vor diesem Hintergrund sind die Bilder des Jesaja auch heute keineswegs übertrieben. Unsere Hoffnung geht weit über das hinaus, was uns der Alltag erleben lässt. 
Dieses Bibelwort aus dem Buch des Propheten Jesaja ist eine Einladung zur Hoffnung – hier und jetzt – für ALLE. Die Heimkehr aus der Gefangenschaft des Volkes Israel, wird zum Sinnbild für die Situation der Christenmenschen in dieser Welt, für unsere Situation. Wir sind – das kann sicher jede und jeder nachvollziehen – in so manchen Dingen dieser Welt gefangen, bewusst oder unbewusst. In diesem denkwürdigen Advent des Jahres 2020 sind wir – was wir schon länger nicht mehr gewohnt waren – nicht nur im übertragenen, sondern im eigentlichen Sinne des Wortes gefangen. 
Sicherlich dürfen und können die aktuellen Beschränkungen aus epidemiologischen Gründen, nicht mit einer Deportation oder einem Aufenthalt im Gefängnis verglichen werden. Aber allein die Tatsache, dass man Dinge, die vor einem Jahr normal oder geradezu banal waren, nicht mehr ohne weiters tun kann, lässt unsere Hände müde werden und die Knie wankend. Doch genau in diese Situation hinein spricht Gott durch die Stimme des Propheten.  
Die Zusage frei zu sein, bzw. von Gott befreit zu werden, lässt die müden Hände und die wankenden Knie wieder stark werden. Der gesenkte Blick wird wieder aufgerichtet, der verstummte Mund wird wieder gesprächig, trübe Augen leuchten auf, und das abgestumpfte Gehör ist wieder aufnahmefähig. Gott kann und will diese Veränderung vornehmen. Gott kann unsere Verzagtheit in Freude und unsere Resignation in Hoffnung umwandeln. 
Gott kommt mit seinem Licht in unsere Dunkelheit. Nie wird uns das bewusster, als in der Adventszeit. Wir sollten dieses Licht in uns aufnehmen. Dann werden wir befreit werden und „ewige Freude wird über unserem Haupte sein“. Amen.

Lasst uns beten:
Allmächtiger ewiger Gott, wir DANKEN Dir, dass Du uns von unnötigen Bindungen befreit hast und uns durch Deinen Geist erleuchtet und geführt hast. Du hast unsere Hände gestärkt und unsere wankenden Knie fest gemacht und uns vor allem Übel erlöst.
Wir sehen oft nur was vor Augen ist, aber Du kennst auch die tiefsten Abgründe dieser Welt und unserer Seelen. Wir bitten Dich in dieser Zeit um Deinen Segen. Mache aller Not ein Ende, damit wir als Deine Kinder zusammen kommen und Dir die Ehre geben.
Wir bitten Dich für all jene Menschen, die Not und Entrechtung, Verarmung und Vereinsamung, Krieg und Verfolgung ertragen müssen. Schenke Frieden unter uns und weltweit und rüste jene, die mit Verantwortung betraut sind mit Deinem Geist aus, damit sie zur rechten Zeit die rechten Entscheidungen fällen.
Geleite uns durch die Dunkelheit dieser Zeit zu Deinem ewigen Licht.
Vater unser im Himmel …

Segen: Es segne und behüte uns der allmächtige und gnädige Gott: der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.



Es gilt das von der Kanzel gesprochen Wort!

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