Gottesdienst am 2. Sonntag nach Trinitatis – 21. Juni 2020
A II-a Duminică după Sfânta Treime, 21 iunie 2020 serviciu divin
2020. június 21-en, Szentháromság utáni 2. vasárnap, Istentisztelet
Wochenspruch:
„Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“
(Matthäus 11,28)
Psalm 36,6 - 10
6. HERR, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, / und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen.
7. Deine Gerechtigkeit steht wie die Berge Gottes / und dein Recht wie die große Tiefe.
8. Wie köstlich ist deine Güte, Gott, / dass Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben!
9. Sie werden satt von den reichen Gütern deines Hauses, / und du tränkst sie mit Wonne wie mit einem Strom.
10. Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, / und in deinem Lichte sehen wir das Licht.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Lesung aus dem 1. Korintherbrief 9 i. A.:
16. Dass ich das Evangelium predige, dessen darf ich mich nicht rühmen; denn ich muss es tun. Und wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht predigte! … 20. Den Juden bin ich wie ein Jude geworden, damit ich die Juden gewinne. … 21. Denen ohne Gesetz bin ich wie einer ohne Gesetz geworden … damit ich die ohne Gesetz gewinne. 22. Den Schwachen bin ich ein Schwacher geworden, damit ich die Schwachen gewinne. Ich bin allen alles geworden, damit ich auf alle Weise etliche rette.
Der Herr segne sein Wort an unsern Herzen!
Liebe Brüder und Schwestern!
1. Der 2. Sonntag nach Trinitatis 2020 wird in Geschichtsbücher unseres Landes eingehen als der Tag, an dem wieder „normale“ Gottesdienste in der Kirche gefeiert werden dürfen. Bis vor drei Monaten kannte niemand den Begriff „Präsenzgottesdienst“, da ein Gottesdienst sich seit Menschengedenken dadurch auszeichnet, dass man physisch daran teilnimmt. An den letzten 13 Sonntagen und den dazwischen liegenden Feiertagen sind wir eines Besseren belehrt worden; oder zumindest zum Nachdenken eingeladen worden. Man kann sich über Radio-, Fernsehen- oder Computer, Gottesdienste ansehen bzw. anhören. Man kann über Facebook, ZOOM oder andere Internetplattformen Gottesdienste in Echtzeit mitfeiern. Und wer solche Veranstaltungen nicht als vollwertigen Gottesdienst betrachten kann – unter den Theologen wird zur Zeit heiß diskutiert, was unter diesen Aspekten Gottesdienst ist und was nicht – der kann zumindest die Verkündigung des Wortes Gottes gedruckt lesen, über Podcast anhören oder am Bildschirm verfolgen. Kirchliche Verantwortliche – Geistliche, Kantoren, Kirchenvorstände, freiwillige Helfer – mussten sich innerhalb kurzer Zeit in einen Bereich einarbeiten, mit denen sie vorher wenig bis gar nichts zu tun hatten. Was mir in dieser Zeit aber aufgefallen ist und mitunter beeindruckend war, ist die BEGEISTERUNG, mit der in dieser Zeit neue Verkündigungswege ausgelotet, ausprobiert, ausgebaut wurden.
2. Die Verkündigung des Evangeliums begeistert. Das ist zwar keine neue Erkenntnis; sie ist uns aber unter nie dagewesenen Bedingungen neu geschenkt worden. Es ist dieselbe BEGEISTERUNG, die wir auch bei Paulus finden. Paulus spricht derart begeistert über seinen Aposteldienst, wie ein Fußballfan über die Mannschaft seines Herzens. Mit der frohen Botschaft von der Rettung des sündigen Menschen durch den Glauben an Jesus Christus, identifiziert Paulus sich. Diese Botschaft verkündigen zu dürfen, betrachtet er für sich als einen Gewinn und darum hat er sich zum Knecht und Helfer machen lassen. Das Ziel ist, dass alle oder so viele wie nur möglich vom Evangelium erfahren. Und da Menschen nun mal unterschiedlich sind, hat Paulus all seine Phantasie angewendet, um so viele wie möglich zu erreichen. „Ich bin allen alles geworden“ sagt er; den Juden ein Jude und den Griechen ein Grieche. Paulus war wohl in der jüdischen Kultur aufgewachsen und im jüdischen Glauben erzogen worden. Aber er scheute sich nicht, denen, die das das Gesetz des Moses nicht kannten, einer der ihren zu werden. Das waren Menschen, welche unterschiedlichsten Religionen anhingen oder in synkretistischer Weise sich bei verschiedenen Religionen bedienten. Aber mehr noch: auch den Schwachen war er ein Schwacher geworden. Das Evangelium schenkt Paulus diese große Freiheit, auf andere zugehen zu können, sich in sie hinein versetzen zu können, mit ihnen mitgehen zu wollen. Wo er selber hingehört, das weiß er. Was er den Menschen sagen möchte, ist klar. Aber er möchte die Menschen dort abholen, wo sie sich gerade befinden; das ist ein hochmoderner Ansatz. Das Ziel ist klar und deutlich umrissen. Die Wege dahin sind vielfältig.
3. Wichtig ist die MOTIVATION. Paulus weiß sich von Gott beauftragt und darum ist ihm die Verkündigung ein Herzensanliegen. Er hatte es am eigenen Leibe erlebt, wie Gott das Leben auf wunderbare Weise verändern kann. Aus einem Christenverfolger war er zu einem Verfechter der Sache Christi geworden. Begeisterte Menschen wirken überzeugend. So war es bei Paulus und so ist es auch heute. So waren und so sind auch wir gerufen, uns Menschen zuzuwenden, ihnen zuzuhören, ihnen von Gott und seiner Liebe zu uns zu erzählen. Ob das unter „Corona-Bedingungen“ oder ganz normal geschieht, ist nicht so wichtig. Wichtig ist, dass es geschieht. Amen.
Gebet:
Ewiger Gott, gütig Vater. Bei dir ist die Fülle des Lebens. Wir danken dir für deine gute Schöpfung: das Licht der Sonne, den lebensspenden Regen, die Früchte der Erde. Vor Dich bringen wir aber auch die weniger schönen Dinge des Lebens: die Angst der Bedrohten und die täglichen Sorgen deiner Menschenkinder. Du siehst die Tatenlosigkeit der Mächtigen und die Folgen all unseres Tun und Lassens. Begeistere die Einflussreichen und uns alle für dich und deine Geschöpfe, damit Lügen entlarvt werden und Gutes getan wird.
Barmherziger Gott, du siehst die Schmerzen der Verfolgten, und die Tränen der Trauernden. Lass deine Gnade walten, damit die Kranken geheilt werden, damit die Weinenden aufatmen, damit die Bedrohten Schutz finden, damit unsere Verstorbenen bei dir geborgen sind.
Vater unser im Himmel / Geheiligt werde Dein Name / Dein Reich komme / Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. / Unser tägliches Brot gib uns heute / Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigeren. / und führe uns nicht in Versuchung, / sondern erlöse uns von dem Bösen. / Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, in Ewigkeit. Amen.
Segen:
Der HERR segne dich und behüte dich. Der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig. Der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden. Amen.
Es gilt das von der Kanzel gesprochen Wort!