Evangelische Kirchengemeinde A.B. Schäßburg

Gottesdienste Osterzeit 2020 

Ostern (12.4.2020)
Quasimodogeniti (19.4.2020)
Misericordias Domini (Keisd, Malmkrog, Schäßburg 26.4.2020)
Jubilate (3.5.2020)
Kantate (10.5.2020)
Rogate (17.5.2020)
Himmelfahrt (21.5.2020)
Exaudi (24.5.2020)












Ostern, 12. April 2020 

Sf. Paști, 12 aprilie 2020, serviciu divin

2020 április 12-en, Húsvét - Istentisztelet


  Start    Lautärke    Bildgröße auf Vollbild ändern    Beenden


Wochenspruch:
Christus spricht: „Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.“ (Offenbarung 1,18)

Choral: „Christ ist erstanden“ 
(Siebenbürgisches Gesangbuch Nr. 66, auffindbar auch auf: https://www.youtube.com/watch?v=WDQIIXM_oxQ )
Christ ist erstanden / von der Marter alle. / Des solln wir alle froh sein; / Christ will unser Trost sein. / Kyrieleis.

Wär er nicht erstanden, / so wär die Welt vergangen. / Seit dass er erstanden ist, / so freut sich alles, was da ist. / Kyrieleis.

Halleluja, / Halleluja, / Halleluja. / Des solln wir alle froh sein; / Christ will unser Trost sein. / Kyrieleis.

Psalm 118 i. A. 
14. Der HERR ist meine Macht und mein Psalm
und ist mein Heil.
15. Man singt mit Freuden vom Sieg / in den Hütten der Gerechten:
Die Rechte des HERRN behält den Sieg!
16. Die Rechte des HERRN ist erhöht;
die Rechte des HERRN behält den Sieg!
17. Ich werde nicht sterben, sondern leben
und des HERRN Werke verkündigen.
18. Der HERR züchtigt mich schwer;
aber er gibt mich dem Tode nicht preis.
19. Tut mir auf die Tore der Gerechtigkeit,
dass ich durch sie einziehe und dem HERRN danke.
20. Das ist das Tor des HERRN;
die Gerechten werden dort einziehen.
21. Ich danke dir, dass du mich erhört hast
und hast mir geholfen.
22. Der Stein, den die Bauleute verworfen haben,
ist zum Eckstein geworden.
23. Das ist vom HERRN geschehen
und ist ein Wunder vor unsern Augen.
24. Dies ist der Tag, den der HERR macht;
lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist. 
Wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Kollektengebet für Ostern
Allmächtiger Gott, du hast durch das Wunder der Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus der Welt dein Heil geschenkt. Wir bitten dich, lass auch uns die vollkommene Freiheit erlangen und durchdringen zum ewigen Leben. Durch unseren Herrn Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Evangelium: Markus 16,1-8
1. Und als der Sabbat vergangen war, kauften Maria Magdalena und Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um hinzugehen und ihn zu salben. 2. Und sie kamen zum Grab am ersten Tag der Woche, sehr früh, als die Sonne aufging. 3. Und sie sprachen untereinander: Wer wälzt uns den Stein von des Grabes Tür? 4. Und sie sahen hin und wurden gewahr, dass der Stein weggewälzt war; denn er war sehr groß.
5. Und sie gingen hinein in das Grab und sahen einen Jüngling zur rechten Hand sitzen, der hatte ein langes weißes Gewand an, und sie entsetzten sich. 6. Er aber sprach zu ihnen: Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier. Siehe da die Stätte, wo sie ihn hinlegten. 7. Geht aber hin und sagt seinen Jüngern und Petrus, dass er vor euch hingeht nach Galiläa; da werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat. 8. Und sie gingen hinaus und flohen von dem Grab; denn Zittern und Entsetzen hatte sie ergriffen. Und sie sagten niemand etwas; denn sie fürchteten sich.
Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren. Lob sei dir o Christe!

Predigt zu 1. Korinther 15,12 – 28
Paulus schreibt: „12. Wenn aber Christus gepredigt wird, dass er von den Toten auferstanden ist, wie sagen dann einige unter euch: Es gibt keine Auferstehung der Toten? 13. Gibt es keine Auferstehung der Toten, so ist auch Christus nicht auferstanden. 14. Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist unsre Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich. 15. Wir würden dann auch als falsche Zeugen Gottes befunden, weil wir gegen Gott bezeugt hätten, er habe Christus auferweckt, den er nicht auferweckt hätte, wenn doch die Toten nicht auferstehen. 16. Denn wenn die Toten nicht auferstehen, so ist Christus auch nicht auferstanden. 17. Ist Christus aber nicht auferstanden, so ist euer Glaube nichtig, so seid ihr noch in euren Sünden; 18. so sind auch die, die in Christus entschlafen sind, verloren. 19. Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendsten unter allen Menschen. 20. Nun aber ist Christus auferstanden von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind. 

Liebe Gemeinde! 

Wo Rationalität nicht mehr greift, dort ist der Glaube gefragt; und vielleicht auch die Intuition; jenes Gefühl, welches aus tiefster Seele kommt und dem Menschen in Erinnerung ruft, dass er von Gott kommt und wieder zu Gott zurück kehrt. Wenn ich einen komplizierten Sachverhalt, etwa eine mathematische Formel oder eine chemische Reaktion erklärt haben möchte, dann muss ich dafür einen Experten (einen Mathematiker oder einen Chemiker) angehen. Wenn ich etwas erklärt haben möchte, was jenseits des menschlichen Deutungshorizontes liegt, dann helfen mir wissenschaftliche Formulierungen herzlich wenig. 
Das Osterfest mit seiner Botschaft von der Auferstehung, erzählt von dem, was wir nie vollständig rational begreifen können und trotzdem im Glauben anzunehmen eingeladen sind. Das Osterfest dokumentiert den Sieg des Lebens über den Tod. Es ruft uns immer wieder neu in Erinnerung, dass für jeden unter uns der Moment kommt, in welchem Leid, Schmerz und Tod – so real sie auch existieren und unser irdisches Leben bestimmen – aufgehoben sein werden bzw. keine Bedeutung mehr haben werden. Im 15. Kapitel des 1. Korintherbriefes setzt der Apostel Paulus sich eingehend mit der Thematik auseinander. Er sieht in der Auferweckung Jesu Christi, den Beweis für Gottes endgültigen Herrschaftsantritt. Der Tod – so Paulus – ist der letzte und eigentliche Feind, und durch die Auferstehung ist er endgültig überwunden. Er ist in dieser Welt wie ein Raubtier, dem die Reißzähne entfernt wurden; es kann zwar noch fauchen, vielleicht sogar kratzen, aber eine reale Gefahr ist es nicht mehr. 
Doch selbst wenn wir diese große Hoffnung haben dürfen und haben sollen, so macht der Tod dem Menschen trotzdem Angst. Das Sterben Müssen (und die damit zusammenhängenden Schmerzen und das Abschied nehmen) verunsichert uns. Viele Menschen haben sich in dieser Welt wohnlich eingerichtet und würden das, was sie erworben haben (nicht nur an materiellen Gütern, sondern oder vor allem auch die Beziehungen und Freundschaften), nicht ohne weiters aufgeben. Für diese andere Wirklichkeit, die wir rational nicht erfassen können, steht Jesus Christus; durch ihn bricht diese neue Welt an. Deshalb schreibt der Apostel den Korinthern: wenn sie von Christus nur etwas in diesem (oder für dieses) Leben erwarteten, dann wären sie ganz elend dran, dann würde ihr Glaube zur Sinnlosigkeit verkommen. Schon jetzt dürfen wir uns daran freuen, dass mit Ostern, mit der Auferstehung, eine neue Zeit begonnen hat, in welcher wir der Vollendung zustreben. So ist der Glaube an die Auferstehung eine starke Kraft bereits in dieser Welt, führt aber auf die jenseitige Welt hin (oder in die andere Dimension hinein). Wäre der Glaube nur Hoffnung für dieses Leben, so wäre er nichts anders als, Beruhigung, Illusion, Täuschung, oder – so wie es Karl Marx formulierte (und wir habe es aus der Zeit vor 1989 noch in den Ohren) – „Opium für das Volk“. Wir blieben mit unseren Enttäuschungen allein zurück, als die „Elendsten unter den Menschen“.
„Nun aber ist Christus auferstanden von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind.“ Die Wirklichkeit der Begegnung mit dem Auferstandenen selbst war es, die aus Zweifelnden Glaubende machte. So erging es Paulus und so erging es all denen, die dem Auferstandenen begegneten. Die Frauen, die zum Grab gingen und die Jünger, welche die Nachricht erfuhren, waren zunächst skeptisch; die Begegnung mit Jesus jedoch überwältigte sie. Weil es die Realitäten unserer Welt sprengt, weil es einfach nicht ins menschliche Denkschema passte und passt, von der Auferstehung eines Toten zum Leben zu sprechen, deshalb ist die Osterbotschaft zugleich Botschaft von etwas ganz Neuem und Unerhörtem: von der neuen Welt Gottes schon jetzt existierend aber dereinst erst in voller Herrlichkeit sichtbar und erkennbar. Es ist eine Wahrheit, die glaubend erkannt werden will.
Durch die Auferstehung geschah das Einzigartige und Außergewöhnliche: Gottes neue Welt brach in unsere Todeswelt herein. Leben kommt dorthin, wo vorher Tod war. Daher ergeht heute die Einladung an uns alle, das große Geheimnis der Auferstehung anbetend, dankend und lobend im Glauben an den allmächtigen Gott anzunehmen. Lasst Euch von der Freude über die Auferstehung und den Sieg des Lebens über den Tod anstecken und sagt das weiter was Ihr gehört habt:
Der Herr ist auferstanden! 

Gebet 
Allmächtiger Gott und Vater, wir danken Dir, dass Du Jesus Christus siegreich aus dem Grab herausgeführt hast. Wir danken Dir, dass Du uns dadurch das Tor zum Leben aufgetan hast, und uns Anteil an seinem Sieg schenkst.
Wir bitten Dich in dieser Zeit besonderer Not und Anfechtung. Bewahre uns vor aller Krankheit und äußerer Not. Halte Deine schützende Hand über alle Kranken und sei Du mit all denen, die in dieser Zeit im Auftrag für den Nächsten unterwegs sind: als Ärzte, Krankenpfleger oder Freiwillige. 
Wir bitten Dich für die Sterbenden: hilf Ihnen zum Verständnis, dass der Tod das Tor zum ewigen Leben ist.

Vaterunser

Vater unser im Himmel
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit. Amen.

Segen
Es segne und behüte uns der allmächtige und gnädige Gott: der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen




Es gilt das von der Kanzel gesprochen Wort!

∧  nach oben











Quasimodogeniti, 19. April 2020 

Duminica Quasimodo Geniti, 19 aprilie 2020, serviciu divin

2020 Április 19, Quasimodogeniti, Istentisztelet


  Start    Lautärke    Bildgröße auf Vollbild ändern    Beenden


Wochenspruch:
Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. (1. Petrus 1,3)
Psalm 116 i. A. 
1. Das ist mir lieb, / dass der HERR meine Stimme und mein Flehen hört.
2. Denn er neigte sein Ohr zu mir; / darum will ich mein Leben lang ihn anrufen.
3 Stricke des Todes hatten mich umfangen, / des Totenreichs Schrecken hatten mich getroffen; / ich kam in Jammer und Not.
4. Aber ich rief an den Namen des HERRN: / Ach, HERR, errette mich!
5. Der HERR ist gnädig und gerecht, / und unser Gott ist barmherzig.
6. Der HERR behütet die Unmündigen; / wenn ich schwach bin, so hilft er mir.
7. Sei nun wieder zufrieden, meine Seele; / denn der HERR tut dir Gutes.
8. Denn du hast meine Seele vom Tode errettet, / mein Auge von den Tränen, meinen Fuß vom Gleiten.
9. Ich werde wandeln vor dem HERRN / im Lande der Lebendigen.
13. Ich will den Kelch des Heils erheben / und des HERRN Namen anrufen.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Kollektengebet für den 1. Sonntag nach Ostern:
Allmächtiger, ewiger Gott, Du hast uns durch die Auferstehung Deines Sohnes von neuem geboren zu einem Leben voll Hoffnung und unvergänglicher Freude. Wir bitten dich, schenke uns und allen Getauften Deinen Frieden und hilf, dass wir die Welt im Glauben überwinden. Durch unseren Herrn Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Evangelium: Johannes 20,19-29
19. Am Abend aber dieses ersten Tages der Woche, da die Jünger versammelt und die Türen verschlossen waren aus Furcht vor den Juden, kam Jesus und trat mitten unter sie und spricht zu ihnen: Friede sei mit euch! 20. Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und seine Seite. Da wurden die Jünger froh, dass sie den Herrn sahen. 21. Da sprach Jesus abermals zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. 22. Und als er das gesagt hatte, blies er sie an und spricht zu ihnen: Nehmt hin den Heiligen Geist! 23. Welchen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten. 24. Thomas aber, einer der Zwölf, der Zwilling genannt wird, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. 25. Da sagten die andern Jünger zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich nicht in seinen Händen die Nägelmale sehe und lege meinen Finger in die Nägelmale und lege meine Hand in seine Seite, kann ich's nicht glauben. 26. Und nach acht Tagen waren seine Jünger abermals drinnen, und Thomas war bei ihnen. Kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren, und tritt mitten unter sie und spricht: Friede sei mit euch! 27. Danach spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! 28. Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! 29. Spricht Jesus zu ihm: Weil du mich gesehen hast, darum glaubst du? Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!	
Lob sei Dir, o Christe!
Liebe Schwestern und Brüder zu Hause!
Alles ist anderes in dieser Zeit. Das wird uns täglich und stündlich bewusst. Am ersten Sonntag nach Ostern feiert die Schäßburger Kirchengemeinde traditionsgemäß Konfirmation. Normalerweise. In diesem Jahr sind es sogar 8 Jugendliche aus Schäßburg und 5 aus Groß-Alisch – eine stattliche Zahl für unsere Verhältnisse –, die sich auf die Konfirmation vorbereitet haben. Bis vor einem guten Monat aufgrund des Notstandsgesetzes der Konfirmandenunterricht unterbrochen und die Konfirmation auf ein unbestimmtes Datum verschoben werden musste. Abgesehen davon, dass die Planungen der jeweiligen Konfirmandenfamilien durcheinandergerieten, ist es für diese jungen Menschen ein unangenehmes, ein frustrierendes Gefühl, sich nun wie in einer Art Warteschleife zu befinden und nicht zu wissen, wann und wie es weitergehen wird. Was soll man da tun?
Dazu ein Wort aus dem Buch des Propheten Jesaja im 40. Kapitel:

26. Hebt eure Augen in die Höhe und seht! Wer hat dies geschaffen? Er führt ihr Heer vollzählig heraus und ruft sie alle mit Namen; seine Macht und starke Kraft ist so groß, dass nicht eins von ihnen fehlt. 27. Warum sprichst du denn, Jakob, und du, Israel, sagst: »Mein Weg ist dem HERRN verborgen, und mein Recht geht vor meinem Gott vorüber«? 28. Weißt du nicht? Hast du nicht gehört? Der HERR, der ewige Gott, der die Enden der Erde geschaffen hat, wird nicht müde noch matt, sein Verstand ist unausforschlich. 29. Er gibt dem Müden Kraft, und Stärke genug dem Unvermögenden. 30. Männer werden müde und matt, und Jünglinge straucheln und fallen; 31. aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.

Eigentlich weist alles, was uns umgibt auf Gott hin: ER ist zwar unsichtbar und unfassbar und doch der Urgrund aller Dinge. Ist das nicht klar und eindeutig? Offenbar nicht, denn zu allen Zeiten hat es Menschen gegeben, die daran gezweifelt haben, so auch im Volke Israel! Und darum verwendet der Prophet seine ganze Überredungskunst, um den Menschen klar zu machen, dass Gott in allem, über allem und hinter allem zu suchen und zu finden ist. Warum ist das nur so schwer zu begreifen? 
Der obige Bibelabschnitt ist Teil eines fiktiven – vom Propheten initiierten – Streitgespräches. Auf der einen Seite steht das Volk, auf der anderen Seite er, der Prophet als Sprachrohr Gottes. Bei diesem Streitgespräch sitzt – man höre und staune – Gott auf der Anklagebank! Die Menschen machen Gott den Vorwurf der Unachtsamkeit und der Vergesslichkeit. In einer kunstvoll gestalteten Disputation verfolgt der Prophet die Absicht, sein Gegenüber, das Volk, eines Besseren zu belehren. Die rhetorischen Fragen (Wer hat das geschaffen? Hast du nicht gesehen? Hast du nicht gehört?) lassen immer wieder nur diese eine Antwort zu: GOTT! ER hat alle Fäden in der Hand! 
Das Problem bestand aber darin, dass Israel müde und ungeduldig geworden war. Und daher kommen seitens des Propheten nicht nur Aufforderungen richtig zu sehen und recht zu erkennen, sondern es kommen zugleich auch seelsorgerliche Zusagen: „Männer werden müde und matt, und Jünglinge straucheln und fallen; aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.“ 
Das klingt, als ob es für uns gesagt worden wäre. Eine Situation, wie es die jetzige ist, das zu Hause bleiben müssen, ist für junge dynamische Menschen eine genauso große Herausforderung, wie für die älteren, vielleicht sogar noch eine größere, da die älteren von Natur aus etwas vorsichtiger, und mit Einschränkungen vertraut sind. 
Was zu tun bzw. wie die ganze Situation zu handhaben ist, liegt auf der Hand, auch wenn es möglicherweise wie eine Binsenweisheit klingt: Auf Gott, den Herrn vertrauen und das in Geduld tun! Dietrich Bonhoeffer hat einmal gesagt: „Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage so viel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im Voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen. In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein.“ 
Wenn sich also die „Müdigkeit der Isolation“ oder der „Frust der Quarantäne“ breit zu machen droht, dann darf uns das Bild des „Auffahrens mit Flügeln wie Adler“ heute zum Symbol werden. Dabei geht es nicht darum, der Realität zu entfliehen oder entfliegen zu wollen; das geht sowieso nicht. Es geht darum, sich im übertragenen Sinne aufzuschwingen und eine neue Perspektive zu entwickeln. 
Diese neue Perspektive hat uns Ostern – die Auferstehung – geschenkt. Vom Fest der Auferstehung herkommend, dürfen wir behaupten: Wir wären nicht nur ungläubig, sondern auch unklug, wenn wir mit Gottes Möglichkeiten nur so weit rechnen würden, inwieweit es unserm eigenen Vorstellungsvermögen entspricht. „Er gibt dem Müden Kraft, und Stärke genug dem Unvermögenden.“ Das wird auch uns widerfahren, wenn wir es nötig haben werden. Amen.

Hauptgebet:
Allmächtiger Gott, lieber himmlischer Vater, wir danken Dir, dass Du Deinen Sohn Jesus Christus aus dem Tode zum Leben erweckt hast und dass wir diese frohe Botschaft verkündigen dürfen. Lass unsere Herzen fest werden in dem Glauben, dass auch wir an diesem Sieg teilhaben dürfen.
Wir bitten Dich für Deine Kirche weltweit und für unsere Gemeinde. Insbesondere bitten wir Dich heute für unsere Konfirmanden, die eingesegnet werden und ihr erstes Abendmahl empfangen sollten. Lass den Tag herbeikommen, an dem wir dieses schöne Fest feiern dürfen.
Wir bitten Dich für alle Not leidenden Menschen, sei es wegen der jetzigen Pandemie oder aus anderen Gründen. Bereite aller Not ein Ende und zeige uns, wo wir in Deinem Namen helfen dürfen.
Wir bitten Dich für all jene, die in dieser Zeit besondere Verantwortung tragen: im medizinischen Bereich, in der Politik, in der Wirtschaft. Gib uns Geduld und Weisheit, diese Zeit im Glauben zu überstehen.
Vaterunser im Himmel / Geheiligt werde Dein Name / Dein Reich komme / Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. / Unser tägliches Brot gib uns heute / Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigeren. / und führe uns nicht in Versuchung, / sondern erlöse uns von dem Bösen. / Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, in Ewigkeit. Amen.

Segen:
Es segne und behüte Euch der allmächtige und barmherzige Gott: der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen. 




Es gilt das von der Kanzel gesprochen Wort!

∧  nach oben











Misericordias Domini, 26. April 2020 

Duminica Misericordias Domini, serviciu divin

2020 április 26-en, Misericordias Domini, Istentisztelet


  Start    Lautärke    Bildgröße auf Vollbild ändern    Beenden


Wochenspruch:
Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir, und ich gebe ihnen das ewige Leben. (Joh. 10,11a.27-28a)
Choral: „Der Herr ist mein getreuer Hirt“ 
Siebenbürgisches Gesangbuch Nr. 198 
oder https://www.youtube.com/watch?v=XTLaIrkZxkQ

Psalm 23 
1. Der HERR ist mein Hirte, / mir wird nichts mangeln.
2. Er weidet mich auf einer grünen Aue / und führet mich zum frischen Wasser.
3. Er erquicket meine Seele. / Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.
4. Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, / fürchte ich kein Unglück; 
denn du bist bei mir, / dein Stecken und Stab trösten mich.
5. Du bereitest vor mir einen Tisch / im Angesicht meiner Feinde. 
Du salbest mein Haupt mit Öl / und schenkest mir voll ein.
6. Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, / 
und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Kollektengebet für den 2. Sonntag nach Ostern:
Allmächtiger Gott, gütiger Vater, / Du hast den Hirten Deiner Herde aus dem Tode erweckt. Gib uns Deinen Geist, dass wir Deine Stimme erkennen und ihm folgen, damit uns Sünde und Tod nicht aus Deiner Hand reißen. Durch unseren Herrn Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Evangelium: Johannes 10,11-16.27-30
11. Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe. 12. Der Mietling, der nicht Hirte ist, dem die Schafe nicht gehören, sieht den Wolf kommen und verlässt die Schafe und flieht – und der Wolf stürzt sich auf die Schafe und zerstreut sie –, 13. denn er ist ein Mietling und kümmert sich nicht um die Schafe. 14. Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, 15. wie mich mein Vater kennt; und ich kenne den Vater. Und ich lasse mein Leben für die Schafe. 16. Und ich habe noch andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stall; auch sie muss ich herführen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde und ein Hirte werden. … 27. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; 28. und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. 29. Was mir mein Vater gegeben hat, ist größer als alles, und niemand kann es aus des Vaters Hand reißen. 30. Ich und der Vater sind eins.	
Lob sei Dir, o Christe!

Liebe Schwestern und Brüder!
Seit ein paar Sonntagen schon versuchen wir aus der gegebenen Situation das Beste zu machen und das gesetzlich festgelegte Versammlungsverbot zu überbrücken, indem wir als Pfarrer und Kantoren Gottesdienste ins Internet stellen. Es ist sicherlich kein Ersatz für den Kirchgang, aber eine Alternative, um diese besondere Zeit zu überbrücken. 
Am 2. Sonntag nach Ostern, dem des guten Hirten, gehen wir einen Schritt weiter und laden auf eine virtuelle gottesdienstliche Reise durch den Schäßburger Bezirk der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien ein. Wir sind von Keisd losgegangen, sind nach Schäßburg gekommen und dann nach Sächsisch-Regen hochgefahren, wieder zurück gekommen und werden weiter nach Malmkrog ziehen. Unser Weg hat dabei – zufällig oder nicht 😊 – die Form der sogenannten COVID19-Kuve, aber in umgekehrter Richtung.

Mit unserem Gebet und der Verkündigung, mit Musik und Bibelworten dokumentieren wir, dass unser ganzes Christenleben, und erst recht diese Zeit, von Gottes heilender Gnade seine Kraft her nimmt. Zum Nachdenken lädt uns heute ein Wort aus dem Hebräerbrief ein:

Hebräer 13,20-21: 
20. Der Gott des Friedens aber, der den großen Hirten der Schafe, unsern Herrn Jesus, von den Toten heraufgeführt hat durch das Blut des ewigen Bundes, 21. der mache euch tüchtig in allem Guten, zu tun seinen Willen, und schaffe in uns, was ihm gefällt, durch Jesus Christus, welchem sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

Der erste Begriff aus diesem Bibelwort an dem ich hängen bleibe, ist jener des „Friedens“. Es ist bemerkenswert, dass globale Bedrohungen der letzten Zeit in zwei Arten von Gefährdungen gesehen wurden: einerseits waren das kriegerische Auseinandersetzungen und andererseits waren es die bedenklichen Entwicklungen, die der Klimawandel generiert. Zwar hat man ab und zu mal bei Verschwörungstheoretikern über Virenbedrohungen gelesen, aber das Thema kam eigentlich nur am Rande vor. Jetzt sind wir mitten in einer solchen Krise. Was als erstes auffällt, ist die Ambivalenz des Ganzen. Die vom Virus direkt Betroffenen sehen natürlich mit Bedenken der Zukunft entgegen und die stillstehende Wirtschaft hinterlässt bei allen ein mulmiges Gefühl. Der Stillstand im Sinne einer schon seit längerer Zeit von manchen Fachleuten als nötig gesehenem Entschleunigungsprozess, hat aber seine durchaus positiven Seiten. Frieden – im biblischen Sinne – bedeutet ja weitaus mehr, als das nur die Waffen schweigen. Der hebräische Begriff Schalom meint „ganzheitliches Wohlergehen“ und bezieht sich auf Mensch und Natur. Die Tatsache, dass im Moment – zumindest in der kollektiven Wahrnehmung (ob es wirklich der Realität entspricht, ist eine andere Frage) – der Mensch bedrohter zu sein scheint, als der Rest der Natur, und das diese Bedrohung sogar Regierungschefs treffen kann, lädt zur Reflexion ein: einerseits darüber, was der Mensch alles falsch gemacht hat und auch weiterhin falsch macht; andererseits darüber, dass den Frieden im Sinne ganzheitlichen Wohlergehens Gott alleine geben kann bzw. dass Gott alleine der Garant dieses Friedens ist. 

Worauf uns das vorhin verlesene Bibelwort weiterhin verweist, ist der „Wille Gottes“. Es ist die Konsequenz aus dem bisher dargestellten. Der von Gott gewollte Friede, kommt dadurch zustande, dass der Mensch Gottes Willen tut. Und zwar soll der Mensch dies nicht nur irgendwie oder punktuell tun, sondern – wie es hier heißt – „in allem Guten“. Krankheit ist nichts Gutes und sie ist ein Zeichen der Abwesenheit des Friedens im Sinne „ganzheitlichen Wohlergehens“. Paradoxer Weise – so werden wir in dieser Zeit belehrt – tun wir etwas Gutes, wenn wir zu Hause bleiben. Theologisch ausgedeutet, sehe ich in dem aktuellen Ausgehverbot eine Art Bußübung, so ähnlich wie wir als Kinder Hausarrest bekamen, wenn wir etwas verbockt hatten. Hoffentlich erinnern wir uns daran, wenn Zusammenkünfte wieder erlaubt sind und wissen diese entsprechend zu schätzen. 
Wenn man einen Blick auf die Natur wirft – ich meine z. B. Bilder von wilden Tieren, die durch leere Straßen geschlossener Ortschaften wandern – dann hat man mitunter das Gefühl, dass ein Stück „himmlischen Friedens“ auf Erden eingezogen ist. Und indem viele Menschen jetzt nicht ins Flugzeug steigen, ist der Himmel über uns ruhiger und die Luft reiner. Sicher ist damit noch nicht das „ganze Gute“ im Sinne unseres Bibelwortes definiert. Die Frage, die ich mir stelle ist, ob der Mensch überhaupt in der Lage sein wird, aus den jetzigen Erfahrungen etwas zu lernen? Z. B. zu lernen, dass Heilung nicht nur eine Frage medizinischen Fachwissens (und sicherlich auch eine Frage des Geldes) ist, sondern immer auch ein Stück Wiederherstellung der Gottesbeziehung bedeutet. Zur Zeit wartet die Menschheit auf den Impfstoff gegen das Virus, als ob sie auf den Messias warten würde. Doch steht hinter dieser Erwartung nicht die so menschliche und auch egoistische Sehnsucht, dass es dann so weiter gehen kann und weiter gehen wird, wie vor dem Lockdown. Ist das wirklich erstrebenswert? 
Den Zustand der Vollkommenheit – in dem Sinne, dass es keine Krankheit und keinen Tod mehr geben wird – wird auf dieser Welt nie erreicht werden. Gerade weil wir dem natürlichen Tod verfallen sind, war die Rettung von dem ewigen Tode nötig, und das geschah – wie es im Hebräerbrief heißt – durch die „Heraufführung des großen Hirten vom Tode“. Es gilt sich diesem Hirten anzuschließen und das Gute, das Ihm Wohlgefällige zu tun. Dann wird Gottes Friede bei uns einziehen. Amen.

Hauptgebet (Pfr. Joachim Lorenz / Malmkrog):
Herr Jesus Christus, als guter Hirte bist du bereit, uns zu führen.
Du führst uns hin zum frischen Wasser, damit wir nicht am Lebensdurst zugrunde gehen.
Du führst uns durch dunkle Täler, dass wir in guten wie in bösen Zeiten auf das Ziel unseres Lebens zugehen.
Du führst uns auch durch diese Tage und Wochen, in denen viele von uns vor ganz besonderen Herausforderungen stehen.
Wir danken dir, dass wir in deiner Nähe sein dürfen. Wir danken dir, dass du weißt, was wir wirklich brauchen.
Wir danken dir, dass du dem Verlorenen nachgehst und auch den Schwächsten und Unbedeutendsten nicht aufgibst.
So sagen wir dir auch heute unsere Bitten und vertrauen darauf, dass du uns hörst.
Herr, so vieles in unserer Welt ist durcheinander. Menschen leben in Angst und Not, müssen aus ihrer Heimat flüchten, werden verfolgt oder verlieren durch Katastrophen ihre Lebensgrundlage.
Wir bitten dich: Sei du auch ihr guter Hirte, der sie durch das dunkle Tal zu neuer Hoffnung führt.
So viele fürchten in diesen Wochen und Monaten um ihre Gesundheit oder gar um ihr Leben, um den Arbeitsplatz und leiden unter der Einsamkeit durch die staatlichen Beschränkungen. 
Wir bitten dich: Gib ihnen Mut, auf dich zu vertrauen und lass sie Zeichen der Anteilnahme durch andere Menschen erfahren.
Wir bitten dich auch für alle, die einen lieben Menschen verloren haben und noch nicht einmal richtig Abschied nehmen konnten. Tröste du sie mit deiner Gegenwart und liebevollen Zuwendung.
Herr Jesus Christus, wir bitten dich für die vielen Kinder, Frauen und Männer, die in dieser Situation besonders unter häuslicher Gewalt leiden müssen. Gib ihnen Mut, nach Hilfe zu suchen und öffne uns allen die Ohren und Herzen für ihre Not.
Wir bringen dir auch die Menschen in der Gegend von Suceava, die jetzt in besonderer Weise isoliert sind. Sei du auch dort mit deiner Barmherzigkeit und liebevollen Fürsorge.
Begleite und führe alle, die Verantwortung tragen für Menschen: die Politiker, Wissenschaftler, Ärzte und Helfer. Gib ihnen Kraft und Weisheit, das richtige zu tun. Schenke auch ihnen ermutigende Menschen an ihrer Seite.
So bitten wir dich auch für unsere Kirche und unsere Gemeinden. Lass uns in dieser Zeit ganz besonders Wege zu den Herzen der Menschen finden, um dich als den lebendigen und Auferstandenen zu bezeugen. Lass unser Zeugnis glaubhaft sein und andere in die Gemeinschaft mit dir einladen.

Vaterunser im Himmel / Geheiligt werde Dein Name / Dein Reich komme / Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. / Unser tägliches Brot gib uns heute / Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigeren. / und führe uns nicht in Versuchung, / sondern erlöse uns von dem Bösen. / Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, in Ewigkeit. Amen.

Es segne und behüte Euch der allmächtige und barmherzige Gott: der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen. 

Abkündigungen: 
Auf Wunsch der Familie teilen wir mit, dass am 21.04.2020 in Târgu Mureș Walter Lutsch, geb. am 2.08.1938 verstarb. Zur Zeit der Urnenüberführung nach Schäßburg wird die Bergglocke am Samstag, dem 25.04.2020 um 13 Uhr läuten. Wir bitten den allmächtigen Gott, er möge den Heimgegangenen in Seinem Frieden ruhen lassen und ihn dereinst zu seinem Reich erwecken. Der allmächtige Gott möge die Angehörige und Freunde begleiten, den Schmerz zu überwinden.



Es gilt das von der Kanzel gesprochen Wort!

∧  nach oben











Jubilate, 3. Mai 2020

Duminica Jubilate, 3 mai 2020, serviciu divin

2020 május 3-an, Jubilate, Istentisztelet



Wochenspruch:
Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. (2. Korinther 5,17)
Psalm 66
Jauchzet Gott, alle Lande! / Lobsinget zur Ehre seines Namens; rühmet ihn herrlich!
Sprecht zu Gott: Wie wunderbar sind deine Werke! / Deine Feinde müssen sich beugen vor deiner großen Macht.
Alles Land bete dich an und lobsinge dir, / lobsinge deinem Namen.
Kommt her und sehet an die Werke Gottes, /der so wunderbar ist in seinem Tun an den Menschenkindern.
Er verwandelte das Meer in trockenes Land, / sie gingen zu Fuß durch den Strom;
dort wollen wir uns seiner freuen.
Er herrscht mit seiner Gewalt ewiglich, / seine Augen schauen auf die Völker.
Die Abtrünnigen können sich nicht erheben.
Lobet, ihr Völker, unsern Gott, / lasst seinen Ruhm weit erschallen,
der unsre Seelen am Leben erhält / und lässt unsere Füße nicht gleiten.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Kollektengebet für den Sonntag Jubilate:
Herr, unser Gott, Du hast Jesus Christus, Deinen Sohn, zu neuem Leben erwecket. Wir bitten Dich, gib uns allezeit fröhlichen Mut, damit wir von den Schrecken des ewigen Todes befreit, der unvergänglichen Freude teilhaftig werden. Durch ihn, unseren Herrn Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Evangelium: Johannes 10,11-16.27-30
1. Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater der Weingärtner. 2. Eine jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, nimmt er weg; und eine jede, die Frucht bringt, reinigt er, dass sie mehr Frucht bringe. 3. Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe. 4. Bleibt in mir und ich in euch. Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht an mir bleibt.
5. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun. 6. Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie eine Rebe und verdorrt, und man sammelt die Reben und wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen. 7. Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren. 8. Darin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und werdet meine Jünger. Lob sei Dir, o Christe!
Liebe Schwestern und Brüder!

In der Apostelgeschichte berichtet der Evangelist Lukas darüber, wie Paulus an den Ort kommt, von wo die Demokratie ausging, wo sich aber auch die großen Philosophen jener Zeit zu Gesprächen trafen: der Areopag in Athen. Vorher war Pauls durch das antike Athen gewandert, hatte etliche Tempel, Götterbilder und Altäre gesehen. Bis heute ist in Athen eine Vielfalt an religiöser Kunst vorzufinden, die sich in einer atemberaubenden Ästhetik ausdrückt. Beeindruckt war Paulus von dieser Vielfalt aber nicht so sehr, sondern davon, dass er einen Altar gefunden hatte, der eine ganz einfache Widmung trug: „dem unbekannten Gott“. 

Das nimmt Paulus, als Anknüpfungspunkt für die christliche Mission, und er hält den gelehrten Menschen von Athen eine Predigt. Er würdigt das „religiöse Sensorium“ dieser Leute. Die ganze Geschichte kann im 17. Kapitel der Apostelgeschichte nachgelesen werden. Ich möchte bloß einen Satz aus der Rede, die Paulus den Athenern hält, herausgreifen. Sich auf jenen – den Athenern bis dahin unbekannten – Gott beziehend sagt er: „… fürwahr, er ist nicht ferne von einem jeden unter uns. Denn in ihm leben, weben und sind wir …“ (Apg. 17,27-28)

Ihr Lieben! Viele Menschen tragen eine diffuse Religiosität in sich. Das war zu Paulus Zeiten so und ist es heute erst recht. Gott ist uns nahe, aber wir sind oft ignorant oder suchen ihn dort, wo er sicher NICHT zu finden ist. Dabei ist Gott uns näher als die Luft zum Atmen, näher als uns die Dinge sind, mit denen wir uns umgeben. Wenn wir nach einem Beweis für diese Nähe fragen, dann müssen wir gar nicht weit gehen: Wir selber sind der Beweis! Wir haben uns das Leben nicht selbst gegeben. Wir haben uns unsere Kraft und unsere Begabungen nicht selbst gegeben.  Mit allem, was wir sind und haben und können, kommen wir von Gott her und wir gehen wieder zu Gott zurück. „In ihm leben, weben und sind wir“ sagt Paulus und dieser Satz stammt gar nicht von ihm selber, sondern von dem stoischen Philosophen Aratus. Etwas genauer aus dem Griechischen übersetzt, müsste es heißen: „Denn in ihm leben wir, bewegen wir uns und sind wir“. 

Wie manifestiert sich diese Nähe Gottes in unserem Leben? Leben wir so, als ob ER mit uns und bei uns ist? Danken wir Gott für all das, was er uns täglich schenkt? Paulus liegt es nicht nur (oder nicht vordergründig) daran, sich Gedanken über Gott zu machen, wie dies die Philosophen tun. Den „Altar für den unbekannten Gott“ nimmt Paulus zum Aufhänger dafür, einen entscheidenden Schritt weiter zu gehen. Er versucht den Athenern zu erklären, dass es nicht damit getan ist, zu erkennen, dass es einen Gott gibt. Wer von der Existenz Gottes Kenntnis hat, für den ist die Beziehung zu diesem Gott ein Muss. Dabei kann der Mensch selber, gar nicht so viel tun. Er muss sich bloß von Gott finden lassen, denn Gott sucht den Menschen. 
Wer getauft ist, der gehört nicht einem namenlosen, unbekannten Gott, sondern dem Gott, der sich den Menschen bekannt gemacht hat und zu dem wir uns bekennen dürfen. Wir befinden uns mitten in der österlichen Freudenzeit. Wir kommen vom Fest der Auferstehung her. Wenn Gott sich durch ein Ereignis in dieser Welt bekannt gemacht hat, dann durch jenes der Auferstehung. Und weil Gott sich durch Jesus Christus bekannt gemacht hat, gilt es unser Leben an seinem Willen auszurichten. Paulus lädt dazu ein, die Erfahrung, die er selber gemacht hat – nämlich, dass Gott ihn gerufen und berufen hat – mit ihm zu teilen. 
Es ist ein gutes Gefühl, sich in dieser Zeit der fehlenden sozialen Kontakte, mit Gott in Beziehung zu wissen. Diese Beziehung kann kein Virus und auch sonst nichts, außer unserer eigenen Ignoranz, stören.

Lasst uns darum die Beziehung zu ihm aufrechterhalten und also beten:

Hauptgebet:
Ewiger Gott, von dem und durch den und zu dem alle Dinge sind. Du hast alles erschaffen, was sichtbar und unsichtbar ist, und hast aller Kreatur in Deinem Sohn eine ewige Erlösung bereitet. Wir danken Dir dafür.
Wir bitten Dich segne alle, die in dieser Freudenzeit das Wort von der Auferstehung hören, dass seine Kraft sich wirksam erweise in der ganzen Christenheit und ihre Spaltungen überwunden werden.
Wir bitten Dich für alle die Verantwortung tragen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Gib ihnen ein weises Herz und einen gerechten Sinn, dass richtige Entscheidungen getroffen werden. Wir bitten Dich für die Armen und Kranken, für die Armen und Verlassenen, die Notleidenden und Bekümmerten. Halte Deine Hand über sie zu Trost und Hilfe.
Wir bitten Dich für alle, welche direkt oder indirekt von dieser Pandemie betroffen sind. Schenke den Kranken Heilung und den im medizinischen Bereich Tätigen Kraft und Durchhaltevermögen.

Vater unser im Himmel / Geheiligt werde Dein Name / Dein Reich komme / Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. / Unser tägliches Brot gib uns heute / Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigeren. / und führe uns nicht in Versuchung, / sondern erlöse uns von dem Bösen. / Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, in Ewigkeit. Amen.

Segen:
Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist! 



Es gilt das von der Kanzel gesprochen Wort!

∧  nach oben











 Kantate - Muttertag ,  10. Mai 2020

Duminica Cantate, 10 mai 2020, serviciu divin

2020 május 10-en, Kantate, Istentisztelet


  Start    Lautärke    Bildgröße auf Vollbild ändern    Beenden


Wochenspruch:
Singet dem HERRN ein neues Lied, denn er tut Wunder. (Psalm 98,1)
Psalm 98
Singet dem HERRN ein neues Lied, / denn er tut Wunder. 
Er schafft Heil mit seiner Rechten / und mit seinem heiligen Arm.
Der HERR lässt sein Heil verkündigen; / vor den Völkern macht er seine Gerechtigkeit offenbar.
Er gedenkt an seine Gnade und Treue für das Haus Israel, / aller Welt Enden sehen das Heil unsres Gottes.
Jauchzet dem HERRN, alle Welt, / singet, rühmet und lobet!
Lobet den HERRN mit Harfen, / mit Harfen und mit Saitenspiel!
Mit Trompeten und Posaunen / jauchzet vor dem HERRN, dem König!
Das Meer brause und was darinnen ist, / der Erdkreis und die darauf wohnen.
Die Ströme sollen in die Hände klatschen, / und alle Berge seien fröhlich vor dem HERRN; 
denn er kommt, das Erdreich zu richten. / Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit und die Völker, wie es recht ist.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Kollektengebet für den Sonntag Kantate:
Herr Gott, himmlischer Vater, sende Deinen Heiligen Geist, dass er uns lehre, hier auf Erden Dein Lob zu verkündigen. Hilf uns, dass wir dereinst auch vor Deinem Angesicht mit allen Engeln Deine Ehre preisen. Durch unseren Herrn Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir in der Einheit des Heiligen Geistes lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Evangelium: Matthäus 11,25-30
25. Zu der Zeit fing Jesus an und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies Weisen und Klugen verborgen hast und hast es Unmündigen offenbart. 26. Ja, Vater; denn so hat es dir wohlgefallen. 27. Alles ist mir übergeben von meinem Vater, und niemand kennt den Sohn als nur der Vater; und niemand kennt den Vater als nur der Sohn und wem es der Sohn offenbaren will.
28. Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. 29. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. 30. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht. 
Lob sei Dir, o Christe!

Predigt zum Muttertag: 
„Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet!“ (Jesaja 66,13)

Ihr Lieben! 
Diese in mancherlei Hinsicht verrückte CORONA-Zeit hat uns eine ganze Reihe von Bildern und Berichten, Geschichten und Eindrücken gebracht, die wir so schnell nicht vergessen werden. Eine eindrückliche Reportage kam vor einigen Tagen im Fernsehen. Sie handelte von einer Entbindungsklinik aus einer Stadt in Westrumänien, die speziell für infizierte Schwangere hergerichtet wurde. Diese Reportage berichtete über eine junge Mutter, die ihr Kind zur Welt gebracht hatte, von diesem aber für zwei Wochen getrennt worden war, weil bei ihr das Virus festgestellt wurde. Diese kurze Geschichte hatte ein zwar Happy-End, denn beide – Mutter und Kind – waren nach 2 Wochen negativ getestet worden. Aber in diesen zwei Wochen, da ist wohl der Sinn des vorhin verlesenen Prophetenwortes in sein Gegenteil verkehrt worden: diese Mutter konnte nicht trösten, sondern musste selber getröstet werden. Der emotionale Moment, in dem sie Mutter ihr 2 Wochen altes Kind von einer Krankenschwester überreicht bekommt, das hat sich bei mir tief eingeprägt. 
Am zweiten Sonntag im Mai begeht unsere Kirche in traditioneller Weise den Muttertag. Unter normalen Umständen stehen an einem Sonntag wie diesem, Kinder vor der Gemeinde, die Lieder singen und Gedichte aufsagen. Denn aus Kindermund klingt das Lob der Mutter am überzeugendsten. Es ist müßig zu erwähnen, dass heute alles anders ist. Oder doch nicht? Nein nicht alles ist anders: die Liebe der Mutter, kann von niemandem und von nichts außer Kraft gesetzt werden. Auch nicht die jetzt angeordnete Distanzierung oder Isolation. Auch nicht der Tod. 
Allein beim Hören des Wortes „Mutter“ wird ein freudiges Gefühl ausgelöst. Wenn wir dies Wort hören, dann tauchen vor einem jeden unter uns Bilder auf: das Bild der eigenen Mutter, als man selber noch ein Kind war; oder aber jenes der Ehefrau, die die Mutter der eigenen Kinder geworden ist; und vielleicht auch das Bild der erwachsenen Tochter, die Mutter wird. Gerade weil mit dem Begriff „Mutter“ in der Regel etwas durch und durch POSITIVES konnotiert ist, so ist zugleich damit immer auch sehr viel Emotionales verbunden. 
Weil eine Mutter ihrem Kind nahe ist und ihm all das gibt, was eben nur eine Mutter geben kann, darum verdient diese Beziehung eine besondere Beachtung und Wertschätzung. In jedem Einzelfall ist sie so einmalig und großartig, einfach ein Wunder. Ein gelingendes Leben – das wusste man schon immer, aber es belegen dies auch neueste wissenschaftliche Studien – hängt in entscheidendem Maße von der Prägung im Mutterleibe und den frühesten Kindheitserlebnissen ab; davon was die Mutter einem, im eigentlichsten Sinne des Wortes, mitgegeben hat oder eben nicht. Nicht zuletzt die Beziehung des Menschen zu Gott, der Glaube, das Beten können, die Rückbindung an die Transzendenz hängen in entscheidendem Maße davon ab, ob die Mutter einem das alles seinerzeit nahegebracht hat. Auch wenn zwischen der Gottesbeziehung und der Mutter-Kind-Beziehung ein qualitativer Unterschied besteht, so gibt es evidente Parallelen. Gerade darum vergleicht der Prophet Jesaja Gott in seiner Eigenschaft als Tröster mit einer Mutter. Damit ist angesprochen was Mütter in vollkommenster Weise ihren Kindern tun und sein können: durch ihre Nähe signalisieren sie, dass das Kind – wenn es ihm körperlich oder seelisch schlecht geht – gut aufgehoben ist. Darum ist es nur recht und billig, dass ein erwachsen gewordenes Kind die alt werdende Mutter nicht aus dem Blick verliert und ihr beisteht. Das vierte Gebot „Ehre Vater und Mutter“ bezieht sich in erster Linie auf die erwachsenen Kinder altgewordener Eltern. 
So möchte ich heute allen Müttern danken; einfach dafür, dass sie mit ihrer tröstenden Nähe da sind. Das entbindet zwar die Väter nicht von ihren Erziehungspflichten. Aber eine Mutter ist mit nichts und niemandem zu ersetzen. Wir können Gott nur dankbar sein für dieses Wunder menschlicher Liebe. 

Hauptgebet:
 Allmächtiger Gott, wir danken Dir, dass Du für uns da bist. Auch in schweren Zeiten hältst Du uns und tröstest uns, wie einen seine Mutter tröstet. Du bist allezeit bei uns, spürbar durch die Liebe unserer Mütter und spürbar in unserer Liebe zueinander. Wir bitten dich: behüte uns alle Mütter und Kinder, Frauen und Männer, Junge und Alte. 
Hilf alle Kranken und Betrübten, Notleidenden und Gefährdeten durch diese Zeit. Gib den Verantwortungsträgern ein weises Herz und denen, die in dieser Zeit schwere Berufe auszuüben haben, Kraft und Durchhaltevermögen. 
Vater unser im Himmel / Geheiligt werde Dein Name / Dein Reich komme / Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. / Unser tägliches Brot gib uns heute / Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigeren. / und führe uns nicht in Versuchung, / sondern erlöse uns von dem Bösen. / Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, in Ewigkeit. Amen.

Heute möchte ich mit einem Segen für die Mütter (und nicht nur) schließen:
(Quelle: https://www.liturgie-konkret.de/praxis-tipps/praxis-tipps/detail/segen-zum-muttertag.html )

Seid gesegnet in euren Kindern.
Die Liebe, die ihr ihnen erweist,
möge euch vergolten werden,
der Verzicht auf Vieles sich in Reichtum wandeln.
Die Mühen, die ihr auf euch nehmt,
möge Gott euch lohnen:
Er lasse euch die Kinder eurer Kinder sehen
und schenke euch Gesundheit, Frieden und Glück.
So segne euch und uns alle
der Menschen liebende Gott,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.



Es gilt das von der Kanzel gesprochen Wort!

∧  nach oben











Rogate , 17. Mai 2020

Duminica Rogate, 17 mai 2020 serviciu divin

2020 május 17-en, Rogate, Istentisztelet


Wochenspruch:
„Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet.“ (Psalm 66,20)
Psalm 95
Kommt herzu, lasst uns dem HERRN frohlocken / und jauchzen dem Hort unsres Heils!
Lasst uns mit Danken vor sein Angesicht kommen / und mit Psalmen ihm jauchzen!
Denn der HERR ist ein großer Gott / und ein großer König über alle Götter.
Denn in seiner Hand sind die Tiefen der Erde, / und die Höhen der Berge sind auch sein.
Denn sein ist das Meer, und er hat's gemacht, / und seine Hände haben das Trockene bereitet.
Kommt, lasst uns anbeten und knien / und niederfallen vor dem HERRN, der uns gemacht hat.
Denn er ist unser Gott / und wir das Volk seiner Weide und Schafe seiner Hand
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Kollektengebet für den Sonntag Rogate:
Herr Gott, himmlischer Vater, Du hast verheißen, uns zu geben, was wir im Namen Deines Sohnes erbitten. Lehre uns recht beten und dich mit allen Seligen und Vollendeten loben und preisen. Durch ihn, unseren Herrn Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir in der Einheit des Heiligen Geistes lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Evangelium: Johannes 16,23b-33
23. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr den Vater um etwas bitten werdet in meinem Namen, wird er's euch geben. 24. Bisher habt ihr um nichts gebeten in meinem Namen. Bittet, so werdet ihr empfangen, auf dass eure Freude vollkommen sei. 25. Das habe ich euch in Bildern gesagt. Es kommt die Stunde, da ich nicht mehr in Bildern mit euch reden werde, sondern euch frei heraus verkündigen von meinem Vater. 26. An jenem Tage werdet ihr bitten in meinem Namen. Und ich sage euch nicht, dass ich den Vater für euch bitten werde; 27. denn er selbst, der Vater, hat euch lieb, weil ihr mich liebt und glaubt, dass ich von Gott ausgegangen bin. 28. Ich bin vom Vater ausgegangen und in die Welt gekommen; ich verlasse die Welt wieder und gehe zum Vater. 29. Sprechen zu ihm seine Jünger: Siehe, nun redest du frei heraus und nicht in einem Bild. 30. Nun wissen wir, dass du alle Dinge weißt und bedarfst dessen nicht, dass dich jemand fragt. Darum glauben wir, dass du von Gott ausgegangen bist. 31. Jesus antwortete ihnen: Jetzt glaubt ihr? 32. Siehe, es kommt die Stunde und ist schon gekommen, dass ihr zerstreut werdet, ein jeder in das Seine, und mich allein lasst. Aber ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir. 33. Dies habe ich mit euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.
Lob sei Dir, o Christe!

Liebe Schwestern und Brüder!
Die ANGST ist Bestandteil unserer psychologischen Grundstruktur. Es gibt sie aus unterschiedlichen Gründen und man kann ganz unterschiedlich damit umgehen; dazu haben wir in den letzten Wochen ein Lehrstück geboten bekommen. 
Es gibt die Angst, sich mit dem neuen Virus anzustecken und es gibt die Angst vor den (vor allem wirtschaftlichen aber nicht nur) Kollateralschäden, die die Maßnahmen gegen das Virus mit sich bringen. Es gibt Verantwortliche vor allem aus den Bereichen der Medizin und der Medienmacher, die diese Ängste richtiggehend schüren und es gibt andere wiederum, die versuchen das Ganze zu entschärfen. 
Die Menschen reagieren individuell sehr unterschiedlich: es gibt Menschen, die – mit mehr oder weniger Erfolg – versuchen diese Ängste zu verdrängen und es gibt andere, welche davon inzwischen ihr Leben bestimmen lassen. Mein Gefühl sagt mir, dass die Angst vor dem Virus größer ist, als das Virus selber, so wie auch die Angst vor dem Tod stärker ist als der Tod selber. 
Ein totales Ausschalten der Angst ist in dieser Welt nicht möglich. Die Frage ist, wie wir damit umgehen, wie wir damit leben, ohne dass sie unser Leben zu sehr dominiert.
„In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ spricht Christus (Johannes 16,33). Unser christlicher Glaube sagt uns, dass Gott uns nicht fallen lässt; nicht nur in diesem Leben, sondern darüber hinaus. In dieser österlichen Freudenzeit dürfen wir uns froh daran erinnern, dass durch die Auferstehung Christi unser Leben einen neuen Sinn bekommen hat. 
Dieses irdische Leben ist einen Tod schuldig, wobei es natürlich nicht egal ist, ob man alt und lebenssatt stirbt, oder durch Unfall oder Krankheit jäh aus diesem Leben herausgerissen wird. Es gilt aber in diesem Leben das zu tun und zu glauben, was einen dem geistlichen oder dem ewigen Tod entreißen kann. 
Stärker als jedes Virus, stärker aber auch als die Angst vor dem Virus oder den damit zusammenhängenden Kollateralschäden ist die Auferstehung Jesu Christi. Angst hat ihre Begründung in dieser Welt, doch Christus gibt uns Anteil an seinem Sieg über diese Welt. Wer bei Gott aufgehoben ist, der oder die ist nicht alle seine Ängste losgeworden; wohl aber haben diese Ängste keine dominante Funktion mehr.
Der 5. Sonntag der österlichen Freudenzeit heißt Rogate und ist in besonderer Weise dem Gebet gewidmet. „Wenn ihr den Vater um etwas bitten werdet in meinem Namen, wird er’s euch geben.“ sagt Jesus zu seinen Jüngern (Johannes 16,23b). 
Im Gebet geht es in erster Linie darum, dass die Beziehung – die zwischen Gott und dem Menschen besteht – gepflegt wird. Im Gebet nähern wir uns dem geheimnisvollen Gott, zugleich aber lehrt uns das Gebet den gebührenden Respekt vor IHM.
Beten ist nicht so sehr für Gott wichtig, sondern für uns. Im Gebet ordnen wir uns hin ein, wo unser Platz sein sollte, nämlich als – in Gottes Abhängigkeit – stehende Geschöpfe. Das Gebet führt uns in den Zustand des Getröstet-Seins und es gibt uns den inneren Frieden.
Schwierigkeiten wird uns das Leben in dieser Welt immer wieder bereiten; Ängste und Nöte gehören dazu. Doch das alles wird überstrahlt von der Gewissheit, dass Gott uns liebt und dass wir uns mit all unsern Sorgen und Nöten (seien sie groß oder klein) an ihn wenden können. Das wollen wir tun und also zu ihm beten. 

Gebet:
Allmächtiger Gott, himmlischer Vater. Wir preisen Dein ewiges Reich, zu dem Du uns in Deiner Gnade berufen hast und treten in dieser österlichen Freudenzeit vor Dich mit unserem Gebet. Du hast uns geboten, Dich getrost und mit aller Zuversicht zu bitten, wie die lieben Kinder ihren lieben Vater. Lass uns in Dankbarkeit die Schönheit und den Reichtum der Schöpfung erkennen.
Herr erbarme Dich!

Wir beten für die Kirche weltweit und für unsere Kirche vor Ort. Wir bitten Dich für alle, die in ihr ein Amt haben und für alle, die sich um die Weitergabe des Glaubens bemühen. Wir bitten Dich für die geistig Hungernden in unserer Gesellschaft, und besonders für die Kinder und Jugendlichen, die niemand beten lehrt. Wir bitten Dich für alle Menschen, die uns nahestehen und die unserer Zuwendung und Liebe bedürfen. Und wir bitten Dich für alle, die in die Irre gegangen sind oder schuldig geworden sind und aus ihrer Situation selbst nicht mehr herausfinden.
Herr erbarme Dich.

Wir bitten Dich für alle, die eine besondere Verantwortung tragen für das Wohl der Völker und für das Wohl unseres Landes: die Regierenden, die Mächtigen in der Wirtschaft, die Meinungsmacher in den Medien. Gibt ihnen Mut und Weisheit, damit sie sich für das Wohl der Menschen und das Miteinander und Füreinander der Völker einsetzen.
Herr erbarme Dich.

Wir bitten Dich für die Menschen, die hungern und jeden Tag neu ums Überleben kämpfen müssen. Erquicke die Müden und hilf denen, die Not leiden. Öffne unser Herz für die Not der Menschen, die nicht einmal das Notwendigste zum Überleben haben. Und wir bitten Dich für die Menschen, in Kriegs- und Krisengebieten sich nach Frieden und Sicherheit sehnen.
Herr erbarme Dich

Wir bitten Dich für die Menschen, die sich redlich mühen, ihre Pflicht in Treue zu erfüllen, die großmütig und geduldig sind, dort wo es jetzt gefordert ist. Wir bitten Dich für alle, die jetzt Zeit und Muße brauchen, um wieder zu sich selbst zu finden: für die Überforderten, die mit ihren Kräften am Ende sind und für die Unterforderten, die einen Sinn suchen. Vor allem bitten wir Dich für jene Menschen, die in der Pflege von alten und kranken Menschen treu und liebevoll ihren Dienst tun.
Herr erbarme Dich

Wir bitten Dich für die Schwerkranken und Sterbenden in den Kliniken und zu Hause. Wir bitten Dich für die Menschen, die – durch Unfälle oder schwere Krankheiten – früh aus diesem Leben gerissen werden und für ihre Angehörigen. Unseren Verstorbenen leuchte mit Deinem Licht und schenke ihnen die Freude in Deinem ewigen Reich.
Herr erbarme Dich

Das alles und noch viel mehr, was Du Herr alleine weißt, dass wir bedürfen und wir nicht erkennen, das erbitten wir durch Jesus Christus, Deinen Sohn unsern Herrn!
Herr erbarme Dich

Vater unser im Himmel / Geheiligt werde Dein Name / Dein Reich komme / Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. / Unser tägliches Brot gib uns heute / Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigeren. / und führe uns nicht in Versuchung, / sondern erlöse uns von dem Bösen. / Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, in Ewigkeit. Amen.


Segen: 
Es segne und behüte euch der allmächtige und gnädige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen. 



Es gilt das von der Kanzel gesprochen Wort!

∧  nach oben











Christi Himmelfahrt, 21. Mai 2020

Înălțarea Domnului Isus Cristos, Joi, 21 mai 2020, serviciu divin

2020 május 21-an, Áldozócsütörtök - Istentisztelet


Wochenspruch:
Christus spricht: Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen. (Johannes 12,32)
Psalm 47
2. Schlagt froh in die Hände, alle Völker, / und jauchzet Gott mit fröhlichem Schall!
3. Denn der HERR, der Allerhöchste, ist zu fürchten, / ein großer König über die ganze Erde.
4. Er zwingt die Völker unter uns / und Völkerschaften unter unsere Füße.
5. Er erwählt uns unser Erbteil, / die Herrlichkeit Jakobs, den er liebt.
6. Gott fährt auf unter Jauchzen, / der HERR beim Schall der Posaune.
7. Lobsinget, lobsinget Gott, / lobsinget, lobsinget unserm Könige!
8. Denn Gott ist König über die ganze Erde; / lobsinget ihm mit Psalmen!
9. Gott ist König über die Völker, / Gott sitzt auf seinem heiligen Thron.
10. Die Fürsten der Völker sind versammelt / als Volk des Gottes Abrahams; 
denn Gott gehören die Schilde auf Erden; / er ist hoch erhaben.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Kollektengebet:
Allmächtiger Gott, himmlischer Vater, Du hast Deinen Sohn, unsern Heiland, zu Deiner Rechten erhöht. Wir bitten Dich, lass unsere Herzen und Sinne in Deinem himmlischen Reiche wohnen. Mit ihm, unserem Herrn Jesus Christus, der mit Dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Evangelium: Lukas 24,50-53
50. Jesus führte seine Jünger hinaus bis nach Betanien und hob die Hände auf und segnete sie. 51. Und es geschah, als er sie segnete, schied er von ihnen und fuhr auf gen Himmel. 52. Sie aber beteten ihn an und kehrten zurück nach Jerusalem mit großer Freude 53. und waren allezeit im Tempel und priesen Gott.	Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren. Lob sei Dir, o Christe!
Liebe Schwestern und Brüder!
Die Bibel berichtet darüber, dass Jesus 40 Tage nach Ostern seine Jünger verließ und in den Himmel aufgefahren ist. Bis in die Neuzeit hinein hat man sich diesen Vorgang bildlich vorgestellt. Auf mittelalterlichen Gemälden sieht man die Jünger, die nach oben schauen, wobei über ihnen sich eine Wolke befindet, aus der zwei Füße herausragen. Heute ist das ganze Weltall entmythologisiert und darum sind diese Bilder für uns Versuche, etwas darzustellen, was man rational weder erklären noch begreifen kann. 
Wer der englischen Sprache mächtig ist, der weiß, dass es in dieser Sprache zwei unterschiedliche Begriffe für Himmel gibt: „heaven“ und „sky“. „Sky“ – das ist der Raum über uns; es der sichtbare Teil wo die Sonne und der Mond scheinen, wo aber auch die Flugzeuge fliegen. Es ist der unendliche Raum über uns: das Universum mit seinen Planeten und Sonnensystemen. Der Himmel im theologischen Sinn dagegen, heißt „Heaven“. Radargeräte oder Riesenteleskope bekommen diesen Himmel nicht auf ihren Bildschirm. Dieser Himmel, als Ort an dem Gott wohnt, gehört nicht in unser System von Raum und Zeit. 
Wenn die Bibel darüber berichtet, Jesus sei in den Himmel aufgefahren, dann will das Buch der Bücher dies Ereignis NICHT naturwissenschaftlich erklären. Gesagt wird damit so viel: Jesus ist in die ganz andere Dimension übergegangen, er ist in der von uns nicht wahrnehmbaren Wirklichkeit Gottes zu lokalisieren. »Aufgefahren in den Himmel, er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters« sprechen wir in unserm Glaubensbekenntnis. Das bedeutet etwas ganz anders, als dass er die Schwerkraft überwunden hat. Er ist aus dem physischen menschlichen Wahrnehmungshorizont wohl verschwunden, ist aber mit seiner Kraft und seiner Liebe nach wie vor spürbar gegenwärtig.
Die Himmelfahrt stellt der Evangelist Lukas als eine Zeitenwende dar; mit ihr endet sein Evangelium und mit ihr beginnt sein zweites biblisches Werk, die Apostelgeschichte. Im Evangelium geht es um die Vergangenheit, wobei die Himmelfahrt den Abschluss der Wirksamkeit Jesu in dieser Welt beinhaltet. Die Jünger begreifen nun rückblickend endlich alles; Jesus erklärt ihnen, dass sein Tod und seine Auferstehung als Erfüllung der Schrift gedeutet werden sollen. Der Ort an welchem das Lukas-Evangelium beginnt (nämlich mit der Episode in welcher der Priester Zacharias das Opfer im Tempel darbringen soll) ist auch der Ort, an welchem es auch schließt, nämlich im Tempel (wo die Jünger sich – so Lukas – „allezeit“ aufhalten). 
Mit der Himmelfahrt beginnt dann aber eine neue Epoche, was Lukas literarisch in der Apostelgeschichte festhält. Die Himmelfahrt erklärt nicht nur die Vergangenheit, sondern richtet auch auf die Zukunft aus. Den Jüngern – bei denen man nach der Himmelfahrt davon ausgehen kann, dass sie genau wissen was Sache ist, aber auch welches ihre Verantwortung ist – wird erklärt: sie werden bald mit der Kraft des Heiligen Geistes ausgerüstet werden, um dann Zeugen dafür zu sein, was sie gesehen und gehört haben. Das ist der Hinweis auf die Ausgießung des Heiligen Geistes, die zu Pfingsten (im liturgischen Kalender 10 Tage nach Himmelfahrt) gefeiert wird.
Worauf unser Augenmerk abschließend sich richten soll, ist der Segen, den Jesus seinen Jüngern gibt, bevor er sich aus der Leiblichkeit verabschiedet. Die Präsenz Jesu ist keine leibliche mehr, sondern eine geistige und geistliche und wird durch den Segen verkörpert. Jesus SEGNET – wenn dies Wortspiel erlaubt ist – NICHT das Zeitliche, SONDERN die Jünger. Das gilt bis auf den heutigen Tag und gibt uns Mut und Zuversicht in guten, wie in schweren Zeiten. Amen.

Hauptgebet:
Herr Jesus Christus, Du bist erhöht zur Rechten des Vaters und ein Herrscher über alles, was im Himmel und auf Erden ist. Wie Du beim Abschied Deine Hände aufgehoben hast über Deine Jünger, so segne auch uns und Deine ganze Christenheit.
Wir bitten Dich für Deine Kirche hier und weltweit. Gib ihr treue Hirten und motivierte Mitarbeitende. Hilf ihr durch diese Zeit und gib uns Kraft und Phantasie, dass viele Menschen von der frohen Botschaft erreicht werden.
Wir bitten Dich für unser Land und für die ganze Welt. Gib den Regierenden Weisheit und Verstand, damit sie sich für das Wohl der Menschen einsetzen. Jene, die in dieser Zeit besondere Verantwortung tragen (in der medizinischen Forschung, in der Wirtschaft, in gesellschaftlichen Schlüsselpositionen) rüste aus mit Weisheit aus der Höhe, damit diese Zeit der Einschränkungen bald ein Ende hat. Uns allen sei nahe mit Deinem Frieden.
Vater unser im Himmel / Geheiligt werde Dein Name / Dein Reich komme / Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. / Unser tägliches Brot gib uns heute / Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigeren. / und führe uns nicht in Versuchung, / sondern erlöse uns von dem Bösen. / Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, in Ewigkeit. Amen.

Segen: 
Es segne und behüte euch der allmächtige und gnädige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen. 



Es gilt das von der Kanzel gesprochen Wort!

∧  nach oben











Exaudi – 24. Mai 2020

Duminica Exaudi, 24 mai 2020, serviciu divin

2020 május 24-an, Exaudi,  Istentisztelet


Wochenspruch:
Christus spricht: Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen. (Joh. 12,32)

Psalm 27 i. A.
1. Der HERR ist mein Licht und mein Heil; / vor wem sollte ich mich fürchten? 
Der HERR ist meines Lebens Kraft; / vor wem sollte mir grauen?
7. HERR, höre meine Stimme, wenn ich rufe; / sei mir gnädig und antworte mir!
9. Verbirg dein Antlitz nicht vor mir, / verstoße nicht im Zorn deinen Knecht! 
Denn du bist meine Hilfe; / verlass mich nicht und tu die Hand nicht von mir ab, du Gott meines Heils!
11. HERR, weise mir deinen Weg / und leite mich auf ebener Bahn um meiner Feinde willen.
14. Harre des HERRN! / Sei getrost und unverzagt und harre des HERRN!
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Kollektengebet:
Allmächtiger Gott, himmlischer Vater, Du erhörst das Flehen Deiner Gemeinde, die auf Dich hoffet. Wir bitten Dich, erleuchte unsere Herzen durch Deinen Geist, dass wir in seiner Kraft nach Deinem Willen leben und Dir dienen. Durch Jesus Christus, Deinen Sohn, unseren Herrn. Amen.

Epistel: Römer 8,28
Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind. 
Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren. Halleluja!

Liebe Schwestern und Brüder!
Der heutige Sonntag, ist der letzte in der österlichen Freudenzeit. Auch wenn rein äußerlich nicht gleich ersichtlich, so ist dieser Sonntag von seiner liturgischen Positionierung einzigartig. Von der Heilsdramatik des Kirchenjahres herkommend, ist dieser Sonntag darum bemerkenswert, weil Gott „abwesend“ ist. Am vergangenen Donnerstag begingen wir das Fest der Himmelfahrt des Herrn; am kommenden Sonntag feiern wir mit Pfingsten die Ausgießung des Heiligen Geistes. Jesus ist schon weg und der Heilige Geist ist noch nicht da. Es gibt noch einen ähnlichen – wenn auch viel kürzeren – liturgischen Zeitabschnitt im Kirchenjahr, der aus heilsdramatischer Sicht diesem ähnlich ist: der Karsamstag, an dem Jesus im Totenreich weilte. 
Sicherlich sind wir in diesen Tagen – zwischen Himmelfahrt und Pfingsten – nicht verlassener als sonst. Verlassenheit oder Erlösungsbedürftigkeit können nicht zeitlich abgegrenzt werden, in dem Sinne, dass wir in diesen 10 Tagen von der gnädigen Fürsorge Gottes abgeschnitten wären. Nicht desto trotz wird aber am heutigen Sonntag jenes Gefühl angesprochen, welches keinem unter uns fremd ist. Eigentlich ist es DIE Realität unseres Lebens in dieser Welt, die wir aber mal in verstärkter und mal in abgeschwächter Form mitbekommen, NÄMLICH dass wir in einer Art Zwischenzeit leben, im „schon da“ und „noch nicht“. Für unsere Erlösung hat Gott bereits das Nötige getan, aber das Erlösungsereignis in seiner ganzen Fülle steht noch aus.
Unser Kalender benennt den heutigen Sonntag nach einem Vers des für heute vorgesehen Psalms 27: Exaudi („Exaudi, Domine, voceam meam“ - „Herr, höre meine Stimme“). In diese Situation hinein spricht der Apostel Paulus: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.“ Jeder von uns kennt Situationen, in denen man wirklich nicht mehr weiß, wo aus noch ein. Es kann unser persönliches Geschick betreffen oder jenes eines Mitmenschen, es kann aber auch die Zustände in der gesamten Welt betreffen, so wie wir dies nun schon seit Wochen erleben. Es ist wie ein böser Traum, der nicht zu Ende gehen möchte. Man möchte endlich aufwachen und dem ganzen entfliehen, aber es geht nicht. In dieser Situation ist es wichtig, dass wir uns eine Sache in Erinnerung rufen: Gott verschont uns nicht vor heiklen Situationen. Er gibt uns aber die Kraft zu tragen. Er schenkt das Durchhaltevermögen, zum Überwinden. Selbst dann, wenn wir das gar nicht merken – oder dann erst recht – ist Gott zur Stelle und kommt uns zu Hilfe. Auch wenn das manchmal wie Hohn klingt, so sind oft schwere Situationen, oder gerade solche dazu da, dass wir uns auf das fokussieren, was wirklich zählt. Was das Schicksal auch immer bringen mag, darf uns diese Aussage des Paulus als Verstehens-Hilfe dienen: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.“   
Lew Tolstoi – der bekannte russische Schriftsteller – hat einmal gesagt: „Ich kann nicht beten. Gottes Sprache ist eine andere als meine, aber Er wird sie verstehen und sie in die Seinige übertragen, wenn ich sage: Hilf! Komm zu mir! Verlass mich nicht!“ 
Was dieses Leben auch immer mit sich bringen wird: Gott wird uns uns nicht verlassen. Amen

Hauptgebet:
Allmächtiger Gott, himmlischer Vater, wir danken Dir, dass Du uns durch Jesus Christus Deinen Heiligen Geist verheißen hast. Lass uns getrost auf Deine Hilfe warten und stärke in uns den Glauben und das Vertrauen auf Deine fürsorgliche Zuwendung.
Sei mit Deiner Kirche hier und weltweit. Erhalte sie bei Deinem Wort und Sakrament und hilf uns in Deinem Namen das zu tun, was jetzt wichtig und wesentlich ist. Wir bitten Dich für unsere Gemeinde und ihre Glieder: die Jungen und die Alten, die Gesunden und die Kranken, die Traurigen und die Fröhlichen. 
Wir bitten Dich für die Verantwortungsträger in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft – in unserem Land und weltweit. Rüste sie und uns alle mit Deinem Geist aus, dass Frieden und Gerechtigkeit unter uns einziehen möge. Wir bitten Dich für die Einsamen, die Notleidenden und die Sterbenden. Sei ihnen mit Deinem Trost und Deiner Hilfe nahe allezeit.
Vater unser im Himmel / Geheiligt werde Dein Name / Dein Reich komme / Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. / Unser tägliches Brot gib uns heute / Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigeren. / und führe uns nicht in Versuchung, / sondern erlöse uns von dem Bösen. / Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, in Ewigkeit. Amen.

Segen: 
Es segne und behüte euch der allmächtige und gnädige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen. 



Es gilt das von der Kanzel gesprochen Wort!

∧  nach oben
















  Vorlesen lassen:
   
  Windows
  Microsoft Edge 119: "rechte Maustauste"->Laut vorlesen
  Mozilla Firefox 119: "Lesesansicht"->Kopfhörersymbol
  MacOS, iOS, iPadOS (ab 2020)
  "Bedienungshilfen"->VoiceOver
  Android
  "Bedienungshilfen"->Vorlesen
  __________ 
  
  Übersetzen lassen:
  Google Chrome 119, Mozilla Firefox 119
  Microsoft Edge 119 (nur Sprache des Betriebssystem)