Evangelische Kirchengemeinde A.B. Schäßburg

Gottesdienste Osterzeit 2021 

Ostern (4.4.2021)
Quasimodogeniti (11.4.2021)
Misericordias Domini (18.4.2021)
Jubilate (25.4.2021)
Kantate (2.5.2021)
Rogate (9.5.2021)
Exaudi (16.5.2021)












Ostern, 4. April 2021 

Duminica Sf. Paști, 4 aprilie 2021, serviciu divin

2021. április 4-en, Húsvét, Istentisztelet



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Musikalischer Ostergottesdienst aus Klausenburg und Schäßburg 


Orgelvorspiel: „Erschienen ist der herrliche Tag“ (J. S. Bach)

Wochenspruch: 
Christus spricht: „Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.“ (Offenbarung 1,18)

Psalm 103 i. A. (Züricher Übersetzung)
1. Lobe den Herrn, meine Seele, / und was in mir ist, seinen heiligen Namen.
2. Lobe den Herrn, meine Seele, / und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.
3. Der all deine Schuld vergibt / und alle deine Krankheiten heilt,
4. der dein Leben aus der Grube erlöst, / der dich krönt mit Gnade und Erbarmen,
5. der dich mit Gutem sättigt dein Leben lang. / Dem Adler gleich erneuert sich deine Jugend.
…
8. Barmherzig und gnädig ist der Herr, / langmütig und reich an Güte.
9. Nicht für immer klagt er an, / und nicht ewig verharrt er im Zorn.
…
11. So hoch der Himmel über der Erde, / so mächtig ist seine Gnade über denen, die ihn fürchten.
12. So fern der Aufgang ist vom Untergang, / so fern lässt er unsere Verfehlungen von uns sein.
13. Wie ein Vater sich der Kinder erbarmt, / so erbarmt der Herr sich derer, die ihn fürchten.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist. 
Wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Kantate von G. P. Telemann: „Jauchzt, ihr Christen, seid vergnügt“ – 1. Satz: „Jauchzt ihr Christen“

Johannes 20,11 – 16
11. Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Als sie nun weinte, beugte sie sich in das Grab hinein 12. und sieht zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, einen zu Häupten und den andern zu den Füßen, wo der Leichnam Jesu gelegen hatte. 13. Und die sprachen zu ihr: Frau, was weinst du? Sie spricht zu ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben. 14. Und als sie das sagte, wandte sie sich um und sieht Jesus stehen und weiß nicht, dass es Jesus ist. 15. Spricht Jesus zu ihr: Frau, was weinst du? Wen suchst du? Sie meint, es sei der Gärtner, und spricht zu ihm: Herr, hast du ihn weggetragen, so sage mir: Wo hast du ihn hingelegt? Dann will ich ihn holen. 16. Spricht Jesus zu ihr: Maria! Da wandte sie sich um und spricht zu ihm auf Hebräisch: Rabbuni!, das heißt: Meister!
Der Herr segne sein Wort an unsern Herzen!

Liebe Schwestern und Brüder,
es ist eigentümlich, dass der Mensch über Leid und Not um ein Vielfaches ausführlicher erzählen kann, als über Glück und Freude. Leid kann man detailliert artikulieren und die moderne Psychologie ermuntert dazu es auch zu tun, weil man dann besser damit umgehen kann. Die Freude und das Glück zur Sprache zu bringen ist nicht einfach, selbst wenn man kein Pessimist ist. Leid haftet dem Menschen an, es klebt ihm sozusagen an den Fersen. Freude ist ein Geschenk, welches jeweils neu in Empfang genommen sein will. Gemeinhin sollte man annehmen, dass Freud und Leid’ ein antithetisches Begriffspaar auf derselben Ebene sind. Doch offenbar handelt es sich um zwei Dinge auf unterschiedlichen Ebenen. Wenn wir die letzten Kapitel aller vier Evangelien lesen, dann fällt auf, dass die Passionsgeschichte um ein Vielfaches länger, als die Auferstehungsgeschichte ist. Der Weg des Leidens Jesu bis hin zum grausamen Tod am Kreuz ist ein langer, schmerzvoller. Ganz anders ist es mit der Freude der Auferstehung: der Kern des Osterfestes bzw. sein zentraler Verkündigungsinhalt – eben die Auferstehung – bleibt menschlicher Wahrnehmung verborgen. 
Die Begegnung Marias mit dem auferstandenen HERRN – so wie sie der Evangelist Johannes niederschreibt – ist eine zu Herzen gehende Geschichte. Das Besondere daran sind aber weder die dramatischen Momente der Handlung, noch der Schluss, welcher eigentlich ein «Happy End» ist. Das Besondere an dieser Geschichte ist, dass sie den totalen Neubeginn dokumentiert. Allerdings steht – wie bereits angedeutet – zunächst die Dramatik der Situation (eben das Leid) im Mittelpunkt. Den Tod eines nahe stehenden Menschen zu verschmerzen geht mitunter an die Grenze der Belastbarkeit; jedoch der Umstand nicht zu wissen wo der Tote überhaupt ist, kann mindestens so schmerzhaft sein. Wir kennen das Phänomen (unsere Generation glücklicherweise nur noch vom Erzählen!) etwa aus Kriegssituationen: die Nachricht, dass der Ehemann oder der Sohn vermisst werden, kann Angehörige an den psychischen (und auch physischen) Ruin bringen. Das Nichtvorhandensein eines Ortes, wo man seine Trauer ausleben kann, ist unerträglich. In dieser verzweifelten und verwirrenden Situation ist Maria: sie erkennt niemanden mehr und bringt in stereotyper Weise immer nur diesen einen Satz hervor: „Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben.“ (Johannes 20,13)
Was dann jedoch folgt, ist wie ein Traum und darum ist es auch so schwer, diese Momente des Glücks und der Freude festzuhalten. Die Freude und das Glück der Auferstehung versetzen Maria auf eine höhere Ebene. Allerdings kommt sie zu dieser Freude und zu diesem Glück, weil sie sich vorher dem Leid und der Trauer nicht verschließt. Sie ist in spirituellem Sinne von einer tieferen auf eine höhere Ebene aufgestiegen. Leid und Not gehören zu dieser Welt; Freude und Glück sind göttlichen Ursprungs.
An Maria sich ein Beispiel nehmen, dazu sind wir an diesem Osterfest eingeladen. Dass die Auferstehungsfreude auch in unsere Herzen Einzug halten möge, das wünsche ich und grüße alle ganz herzlich mit dem altkirchlichen Ostergruß: „Der Herr ist auferstanden!“ „Er ist wahrhaftig auferstanden!“ Amen.

Kantate von G. P. Telemann: „Jauchzt, ihr Christen, seid vergnügt“ – 2. Satz: Recitativ & Arioso "Halleluja"


Gebet 
Allmächtiger, ewiger Gott! Du verwandelst Leid in Freude und Not in Glück. Wir danken Dir für das Wunder der Auferstehung und bitten Dich: lass auch uns daran teilhaben. Du hast Jesus Christus siegreich aus dem Grab herausgeführt und uns dadurch das Tor zum Leben aufgetan. Lass seinen Sieg auch zu dem unsrigen werden.
Wir bitten Dich Herr, bewahre uns in diesem Leben vor Nöten und Anfechtungen, die wir nicht zu tragen imstande sind. Halte Deine schützende Hand über alle Kranken, Verfolgten und Entrechteten. Sei mit uns in Zeit und Ewigkeit.

Vater unser im Himmel / Geheiligt werde Dein Name / Dein Reich komme / Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. / Unser tägliches Brot gib uns heute / Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigeren. / und führe uns nicht in Versuchung, / sondern erlöse uns von dem Bösen. / Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, in Ewigkeit. Amen.

Segen:   Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist

Amen.


Kantate von G. P. Telemann: „Jauchzt, ihr Christen, seid vergnügt“ – 3. Satz: „O dreifach hoher Sieg!

Sopran: Renáta Gebe-Fügi
Violine: Dávid Csibi
Orgel: Dr. Erich Türk




Es gilt das von der Kanzel gesprochen Wort!

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Quasimodogeniti, 11. April 2021 

Duminica Quasimodo Geniti, 11 aprilie 2021, serviciu divin

2021. április 11-en, Quasimodogeniti, Istentisztelet



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Wochenspruch:
Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. (1. Petrus 1,3)

Psalm 116 i. A. 
5. Der HERR ist gnädig und gerecht, / und unser Gott ist barmherzig. 6. Der HERR behütet die Unmündigen; / wenn ich schwach bin, so hilft er mir. 7. Sei nun wieder zufrieden, meine Seele; / denn der HERR tut dir Gutes. 8. Denn du hast meine Seele vom Tode errettet, / mein Auge von den Tränen, meinen Fuß vom Gleiten. 9. Ich werde wandeln vor dem HERRN / im Lande der Lebendigen. 13. Ich will den Kelch des Heils erheben / und des HERRN Namen anrufen.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Evangelium: Johannes 20,19-29
19. Am Abend aber dieses ersten Tages der Woche, da die Jünger versammelt und die Türen verschlossen waren aus Furcht vor den Juden, kam Jesus und trat mitten unter sie und spricht zu ihnen: Friede sei mit euch! 20. Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und seine Seite. Da wurden die Jünger froh, dass sie den Herrn sahen. 21. Da sprach Jesus abermals zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. 22. Und als er das gesagt hatte, blies er sie an und spricht zu ihnen: Nehmt hin den Heiligen Geist! 23. Welchen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten. 24. Thomas aber, einer der Zwölf, der Zwilling genannt wird, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. 25. Da sagten die andern Jünger zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich nicht in seinen Händen die Nägelmale sehe und lege meinen Finger in die Nägelmale und lege meine Hand in seine Seite, kann ich's nicht glauben. 26. Und nach acht Tagen waren seine Jünger abermals drinnen, und Thomas war bei ihnen. Kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren, und tritt mitten unter sie und spricht: Friede sei mit euch! 27. Danach spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! 28. Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! 29. Spricht Jesus zu ihm: Weil du mich gesehen hast, darum glaubst du? Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!            
Lob sei Dir, o Christe!

Liebe Schwestern und Brüder!
1) Wer gutgläubig ist, kann sehr leicht und sehr schnell Enttäuschungen oder Verletzungen erleben. Daher ist eine gesunde Portion Misstrauen im Alltag dieser Welt nicht fehl am Platz. Manchmal ist sogar das, was man mit eigenen Augen sieht irreal. Mit Hilfe modernster Computertechnik etwa, kann heutzutage jedes Bild nach Belieben manipuliert werden und das, was es darstellt, geändert oder sogar in sein Gegenteil verehrt werden. Man sieht etwas und hält es für die Darstellung der Wirklichkeit, dabei ist es eine Täuschung. Und was Menschen erzählen und versprechen kann erst recht nicht alles für bare Münze genommen werden. Selbst im Bezug zu ganz vertrauten Menschen, kommt mitunter die Frage hoch: Kann ich mich nun wirklich auf das was der oder die sagt verlassen? Sitze ich nicht etwa einem falschen Versprechen auf? 
2) Am Sonntag nach Ostern geht es genau um diese Frage: kann oder muss man alles glauben? Zunächst werden die Jünger Jesu, mit dem Unglaublichsten was es nur gibt konfrontiert. Es ist zugleich das zentrale Thema der Heilsgeschichte: die Auferstehung Jesu Christi von den Toten, am dritten Tag nach seiner Kreuzigung. Diese Menschen, welche Jesus zu Lebzeiten begleitet hatten, hatten mit allem gerechnet, nur mit der Auferstehung NICHT. Wie hätte es denn auch anders sein sollen? Allen voran, steht Thomas, der sonst im Evangelium (als er mit Jesus unterwegs war) keine besondere Erwähnung findet. Seine Haltung ist durchaus verständlich. Ihm ging es so, wie vielen andern Menschen damals und vielleicht auch uns heute. Was ihn besonders sympathisch erscheinen lässt, ist, dass Thomas mit seinem Zweifel ehrlich umgeht. Thomas nimmt das, was die andern ihm erzählen nicht einfach für bare Münze. Er will stichhaltige Beweise haben; er will im wahrsten Sinne des Wortes be-greifen. Vom gesunden Menschenverstand aus betrachtet ist diese Einstellung des Thomas mehr als verständlich.
3) Doch gerade in dieser Situation kommt Jesus ihm entgegen. Als Suchender bekommt Thomas die ganze Aufmerksamkeit, als der Auferstandene wieder unter den Jüngern erscheint. Sofort spricht Jesus ihn an und erfüllt ihm seinen Wunsch zu be-greifen, was im Grunde genommen un-be-greiflich ist. Indem er begreift, beginnt er zu glauben. Jesus reagiert nicht gereizt oder enttäuscht, sondern er nimmt Thomas in seinen Zweifeln und Anfechtungen ernst. Thomas wird darin bestärkt, dass er sein Vertrauen auf Gott setzen kann, was er dann auch tut indem er bekennt: „Mein Herr und mein Gott!“ Auch wenn jene Menschen, die blind vertrauen, seliggepriesen werden, so hat Thomas keinen Nachteil davon, dass er so blind nicht vertrauen kann. Das ist tröstlich für alle, die nicht gutgläubig sind. Die Auferstehung darf auch für sie Realität werden. Amen.

Hauptgebet:
Allmächtiger Gott, lieber himmlischer Vater, wir danken Dir, dass Du Deinen Sohn Jesus Christus aus dem Tode erweckt hast. Lass unsere Herzen fest werden in dem Glauben an den Sieg des Lebens.
Wir bitten Dich für Deine Kirche weltweit und vor Ort, dass sie Deine Wahrheit verkündigt und Menschen zu Dir führt. Wir bitten Dich für alle Not Leidenden und bitten Dich, hilf uns zur Normalität zu kommen.
Dir befehlen wir jene an, die besondere Verantwortung tragen: gib ihnen Weisheit und Mut für ihre Entscheidungen. Führe uns durch diese Zeit Deiner Herrlichkeit entgegen.

Vaterunser im Himmel / Geheiligt werde Dein Name / Dein Reich komme / Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. / Unser tägliches Brot gib uns heute / Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigeren. / und führe uns nicht in Versuchung, / sondern erlöse uns von dem Bösen. / Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, in Ewigkeit. Amen.


Segen:   Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist

Amen.




Es gilt das von der Kanzel gesprochen Wort!

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Misericordias Domini, 18. April 2021 

Duminica Misericordias Domini, 18 aprilie 2021, serviciu divin

2021. április 18-an, Misericordias Domini, Istentisztelet

Wochenspruch:
Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir, und ich gebe ihnen das ewige Leben. (Joh. 10,11a.27-28a)

Psalm 23 
1. Der HERR ist mein Hirte, / mir wird nichts mangeln. 2. Er weidet mich auf einer grünen Aue / und führet mich zum frischen Wasser. 3. Er erquicket meine Seele. / Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. 4. Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, / fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, / dein Stecken und Stab trösten mich. 5. Du bereitest vor mir einen Tisch / im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl / und schenkest mir voll ein. 6. Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, / und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Evangelium: Johannes 10,11-16
11. Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe. 12. Der Mietling, der nicht Hirte ist, dem die Schafe nicht gehören, sieht den Wolf kommen und verlässt die Schafe und flieht – und der Wolf stürzt sich auf die Schafe und zerstreut sie –, 13. denn er ist ein Mietling und kümmert sich nicht um die Schafe. 14. Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, 15. wie mich mein Vater kennt; und ich kenne den Vater. Und ich lasse mein Leben für die Schafe. 16. Und ich habe noch andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stall; auch sie muss ich herführen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde und ein Hirte werden.            
Lob sei Dir, o Christe!

Liebe Brüder und Schwestern!
In der Tiefenpsychologie geht man davon aus, dass in der menschlichen Seele Grundkräfte aktiv sind, die als Archetypen bezeichnet werden. Der bekannte Schweizer Psychoanalytiker Carl Gustav Jung definiert sie als: „… universell vorhandene Urbilder in der Seele aller Menschen, unabhängig von Geschichte, Kultur oder Zeit in welcher sie leben. … Diese Bilder und die Beschäftigung der Seele mit ihnen haben die Aufgabe, der Persönlichkeit eine fundamentale Balance zurückzugeben, sowie Sinn und Ordnung zu stiften. Sie manifestieren sich daher in symbolischen Bildern universeller Gültigkeit ….“
Ein solches symbolisches Bild universeller Gültigkeit, ist jenes des Hirten. In einer traditionellen Gesellschaft, in der die Tierhaltung fester Bestandteil des Lebens ist bzw. war, gehört der Hirte natürlich dazu. Interessanter Weise wirkt das Bild des Hirten aber auch heute anziehend, obwohl dem Menschen unserer Zeit Hirten im klassischen Sinne eher selten begegnen und die meisten gar keinen Hirten mehr persönlich kennen. Das macht es zu einem archetypischen Bild. Der 2. Sonntag der österlichen Freudenzeit trägt den Namen „Sonntag des guten Hirten“. Offenbar ist dieses Bild vom Hirten so aussagekräftig, dass Jesus selber es verwendet hat.
Der bekannte Theologe Eduard Schweizer schreibt: „Nicht Jesus ist im metaphorischen Sinn der Hirte, sondern alles, was wir ‚Hirte’ nennen, ist dieses im metaphorischen Sinn.“ ER hat sich für seine Herde aufgeopfert im wahrsten und bittersten Sinne des Wortes. Diese Art von „Hirte sein“, beinhaltet ein Paradoxon: der Hirte ist zugleich auch das Lamm. Das Lamm steht sinnbildhaft für das unschuldige Opfer. Daher kann Jesus nicht mit weltlichen Machthabern verglichen werden, die sich mitunter auch mit dem Titel „Hirte“ schmücken. Weltliche Herrscher meinen über die Herde nach Belieben verfügen zu können. 
Somit wird Jesus zum Vorbild. Weil ER das Urbild des Hirten ist, sind WIR dazu gerufen, es im Rahmen unserer Möglichkeiten selber zu werden: für unsere Mitmenschen, für unser Umfeld und die Umwelt. Das gilt im praktischen Leben: je höher unsere Verantwortung ist, um so mehr sind wir Hirte im Sinne dessen, was Jesus Christus vorgelebt hat. Es geht also nicht nur darum „Dienst nach Vorschrift zu machen“, denn das ist die moderne Version des im Evangelium beschriebenen Mietlings, dem die Schafe nicht gehören und der sie, wenn es ernst wird, verlässt.
Und dann ist noch interessanter Aspekt, der uns zum Nachdenken aufgegeben ist: Jesus redet von Schafen aus einem andern Stall, die er alle zusammen führen muss, damit zum Schluss eine Herde und ein Hirte sei. Die menschliche Gesellschaft ist in unserer Zeit so gespalten, wie sie es wahrscheinlich nie war. Dass es „mehrere Herden“ gibt, sieht Jesus offenbar als gegeben an. Zugleich aber wird hier die Vision einer friedlichen Koexistenz von verschiedenen Menschen entwickelt. Das ist tröstlich und lässt wahre Freude aufkommen. Amen.

Hauptgebet:
Allmächtiger Gott wir danken Dir, dass Du uns durch dieses Leben führst und leitest. Du hast uns Christus als Hirte und Vorbild gegeben, dass wir ihm nachfolgen. Lass uns selber unsern Mitmenschen zu Hirten werden. Sei mit denen, die besondere Anfechtungen und Nöte erdulden müssen. Hilf den Verlorenen und Schwachen. Du führst uns durch gute und schlechte Zeiten zu dem Ziel, welches unserem Leben gesetzt ist. Wir bitten Dich sei mit uns in dieser nun schon seit einem Jahr andauernden Zeit von Einschränkungen und Ängsten, und lass uns bald wieder zu einer Normalität kommen. 
Vaterunser im Himmel / Geheiligt werde Dein Name / Dein Reich komme / Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. / Unser tägliches Brot gib uns heute / Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigeren. / und führe uns nicht in Versuchung, / sondern erlöse uns von dem Bösen. / Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, in Ewigkeit. Amen.

Segen:
Es segne und behüte Euch der allmächtige und barmherzige Gott: der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.



Es gilt das von der Kanzel gesprochen Wort!

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Jubilate, 25. April 2021

Duminica Jubilate, 25 aprilie 2021, serviciu divin

2021. április 25-en, Jubilate, Istentisztelet

Wochenspruch:
Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. (2. Korinther 5,17)

Psalm 66 i. A.
1. Jauchzet Gott, alle Lande! / Lobsinget zur Ehre seines Namens; rühmet ihn herrlich! … 4. Alles Land bete dich an und lobsinge dir, / lobsinge deinem Namen. 5. Kommt her und sehet an die Werke Gottes, / der so wunderbar ist in seinem Tun an den Menschenkindern. … 7. Er herrscht mit seiner Gewalt ewiglich, / seine Augen schauen auf die Völker. … 8. Lobet, ihr Völker, unsern Gott, / lasst seinen Ruhm weit erschallen, 9. der unsere Seelen am Leben erhält / und lässt unsere Füße nicht gleiten.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Evangelium: Johannes 15,1 - 8
1. Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater der Weingärtner. 2. Eine jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, nimmt er weg; und eine jede, die Frucht bringt, reinigt er, dass sie mehr Frucht bringe. 3. Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe. 4. Bleibt in mir und ich in euch. Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht an mir bleibt. 5. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun. 6. Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie eine Rebe und verdorrt, und man sammelt die Reben und wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen. 7. Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren. 8. Darin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und werdet meine Jünger.                                                  
Lob sei Dir, o Christe!

Liebe Schwestern und Brüder!
Die Bildrede von dem „wahren Weinstock“ ist einer der bekanntesten Bibeltexte und gehört zu den so genannten „Ich bin“ – Worten des Johannesevangeliums (so ähnlich wie das Bild vom guten Hirten, welches am vergangenen Sonntag zur Sprache kam). Jesus erläutert hier in besonders anschaulicher Weise mit Hilfe von Bildern, die an den menschlichen Alltag angelehnt sind, sein Wesen und seine Beziehung zu den Menschen. Das Wort vom wahren Weinstock thematisiert die außerordentlich erfreuliche Situation des Christen nach dem Osterereignis bzw. die intensive Beziehung, die der Christenmensch zu dem auferstandenen Christus nun haben kann und haben soll. 
Nachdem der Gottessohn durch Tod und Auferstehung alles Erforderliche dafür getan hat, dass der sündige Mensch zu einer ewigen Gottesbeziehung kommen kann, liegt es nun an dem Christen selber, dieses Angebot anzunehmen, bzw. „in Christus zu bleiben“. Das wird veranschaulicht durch die mit dem Weinstock verbundene Rebe. Am Weinstock (und nur an dem Weinstock) sind der Rebe die optimalen Bedingungen geboten, Frucht zu bringen. Jede Rebe die Frucht bringt, wird dazu animiert noch produktiver zu werden, indem sie von dem Winzer gepflegt und gereinigt wird. Das hört sich zunächst durchaus positiv an. Aber wer sich ein bisschen mit Weinbau auskennt, der weiß, dass – wenn man strikt bei dem Vergleich bleibt – es so einfach, NICHT ist. Reinigung bedeutet in diesem Fall Beschneidung und Schmerz; im Frühjahr, wenn der Saft steigt, dann – so heißt es im Volksmund – „weint“ der Weinstock. Es kann Situationen geben, in denen die Frucht nicht aus eigenem Verschulden ausbleibt. Im Winter können Teile oder ganze Weinstöcke abfrieren. Oder aber können Schädlinge die Rebe zerstören. An dieser Stelle wird der werbende Jesus in seinen Aussagen plötzlich hart. Bedrohlich klingt es, wenn jenen Reben die KEINE Frucht bringen, das Feuer angedroht wird. 
Eine Spannung ergibt sich daraus, die sich zwischen zwei Fragen bewegt: EINERSEITS: Ist nicht sowieso alles schon vorherbestimmt? & ANDERERSEITS: Können wir aus eigener Kraft nicht doch etwas tun? Beide Fragen sind in ihrer Komplementarität zulässig. Wir haben alles von Gott zu erwarten und sind dennoch gerufen aktiv zu sein. Gott tut das Wesentliche, das Entscheidende. Wenn wir mit ihm verbunden bleiben (wozu unsererseits eine gewisse Anstrengung erforderlich ist), dann bieten sich uns die Möglichkeiten, die Gott selber schafft und die lassen uns froh werden. Nicht zufällig ist ein reich tragender Weinstock, Symbol der Lebensfreude. 
Als Rebe am Weinstock bleiben heißt – aus Dankbarkeit zu Gott – das zu tun, was uns zu tun aufgetragen ist, im Einklang mit Mensch und Natur zu leben. Die Zusage Jesu, die dann Wirklichkeit werden soll, wenn man als Rebe am Weinstock bleibt, ist eine großartige: „Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren.“ Darum lasst uns das tun, wozu uns die österliche Freudenzeit und besonders der Name des heutigen Sonntages auffordert: „Jubilate!“ Amen.

Hauptgebet:
Allmächtiger Gott, Schöpfer aller sichtbaren und unsichtbaren Dinge. Du hast uns in Christus eine ewige Erlösung bereitet und willst, dass wir uns in dieser Welt auf Deine Ewigkeit vorbereiten. 
Wir bitten Dich segne alle, die in dieser Freudenzeit das Wort von der Auferstehung hören und lass deine Kraft sich wirksam unter uns erweisen.
Wir bitten Dich für jene die Leitungsfunktionen haben in allen Bereichen des öffentlichen Lebens: gib ihnen Kraft und Weisheit für ihr Amt. Wir bitten Dich aber auch für jene, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen: halte Deine Hand über sie zu Trost und Hilfe. 
Vaterunser im Himmel / Geheiligt werde Dein Name / Dein Reich komme / Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. / Unser tägliches Brot gib uns heute / Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigeren. / und führe uns nicht in Versuchung, / sondern erlöse uns von dem Bösen. / Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, in Ewigkeit. Amen.

Segen:
Es segne und behüte Euch der allmächtige und barmherzige Gott: der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. 
Amen.

Musikalische Begleitung:
Sopran: Renáta Gebe-Fügi
Violine: Dávid Csibi
Orgel: Dr. Erich Türk



Es gilt das von der Kanzel gesprochen Wort!

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Kantate und Orthodoxes Osterfest, 2. Mai 2021

Duminica  Cantate și Paștele ortodox, 2 mai 2021, serviciu divin

2021. május 2-en, Kantate és Ortodox húsvét, Istentisztelet


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Der HERR ist auferstanden! Hristos a înviat! 

Der vierte Sonntag der Österlichen Freudenzeit in den Kirchen westlicher Tradition ist in diesem Jahr zugleich das Osterfest der Ostkirchen. Wir leben in einer Zeit, in der westliches und östliches Christentum immer mehr interferieren; in Siebenbürgen gibt es diese Interferenzen schon lange und darum ist es hier selbstverständlich, zu den unterschiedlich fallenden Feiertagen sich gegenseitig Gruß- und Segensworte zuzusprechen. In dieser Online-Andacht möchte ich aus gegebenem Anlass mich hauptsächlich der rumänischen Sprache bedienen.

Domnul și Mântuitorul nostru Iisus Hristos spune: „Nu te teme! Eu sunt Cel dintâi și Cel de pe urmă, și Cel ce sunt viu. Am fost mort, și, iată, sunt viu, în vecii vecilor, și am cheile morții și ale iadului.“ (Apocalipsa 1,18) Domnului să ne rugăm!

Psalm 65 i. A.
1. Strigați lui Dumnezeu tot pământul. / Cântați numele Lui; dați slavă laudei Lui.
2. Ziceți lui Dumnezeu: Cât sunt de înfricoșătoare lucrurile Tale! / Pentru mulțimea puterii Tale, Te vor linguși vrăjmașii Tăi. 3. Tot pământul să se închine Ție / și să cânte ție, să cânte numelui Tău. 4. Veniți și vedeți lucrurile lui Dumnezeu, / înfricoșător în sfaturi mai mult decât fiii oamenilor.
… 7. Binecuvântați neamuri pe Dumnezeul nostru / și faceți să se audă glasul laudei Lui, 8. Care a dat sufletului meu viață / și n-a lăsat să se clatine picioarele mele. 9. Că ne-ai cercetat pe noi, Dumnezeule, / cu foc ne-ai lămurit pe noi, precum se lămurește argintul. … 19. Binecuvântat este Dumnezeu, / Care n-a depărtat rugăciunea mea și mila Lui de la mine
Slavă Tatălui și Fiului și Sfântului Duh!
Acum și pururea și în vecii vecilor. Amin.

Citire din Epistola întâia către Corinteni a Sfântului Apostol Pavel
1. Vă aduc aminte, fraților, Evanghelia pe care v-am bine vestit-o, pe care ați și primit-o, întru care și stați, 2.  Prin care și sunteți mântuiți … 3. Căci v-am dat, întâi de toate, ceea ce și eu am primit, că Hristos a murit pentru păcatele noastre după Scripturi; 4. Și că a fost îngropat și că a înviat a treia zi, după Scripturi; 5. Și că S-a arătat lui Chefa, apoi celor doisprezece.
Slavă Tatălui și Fiului și Sfântului Duh! Acum și pururea și în vecii vecilor. Amin.

Iubiți frați și surori întru Hristos!
Învierea Domnului și Mântuitorului nostru Iisus Hristos este centrul credinței creștine, și de aceea este nucleul mesajului pascal. Cu aceasta nu am spus nimic nou, ci repet doar ceea ce se proclamă în toate bisericile creștine. Este mesajul, ce a fost transmis de-a lungul generațiilor ca experiența credinței, experiență făcută în zorii zilei când femeile mironosițe au găsit mormântul gol, experiență pe care suntem și noi chemați să o retrăim. 
Baza credinței noastre o rezumă Sf. Apostol Pavel în Prima sa Epistolă către Corinteni: „Căci v-am dat, întâi de toate, ceea ce și eu am primit, că Hristos a murit pentru păcatele noastre după Scripturi; Și că a fost îngropat și că a înviat a treia zi, după Scripturi ... ” (1. Cor. 15,3 - 4). Apostolul Pavel le scrie creștinilor din orașul antic grecesc Corint, ca unor oameni, care au acceptat în credință Învierea Mântuitorului și îi încurajează să rămână statornici în această credință.
Primii creștini sărbătoreau Învierea în fiecare Duminică, adică la începutul fiecărei săptămâni. Sfintele Paști ca cea mai importantă sărbătoare din anul bisericesc ne cheamă – dacă este permis un termen mai la-îndemâna generației de azi – la o „updatare” a credinței noastre, a cărei bază este Învierea Domnului și Mântuitorului nostru Iisus Hristos. Cu toții suntem chemați la această credință, indiferent de limba în care ne rugăm sau de tradiția în care ne-am născut. Dumnezeu este cu noi (chiar dacă adeseori uităm de EL) și ne iubește cu desăvârșire, iar iubirea nu poate fi explicată ci trebuie acceptată sau primită. 
Prin Învierea Fiului său preaiubit, Dumnezeu a realizat ceea ce era necesar ca noi să fim mântuiți. Pentru aceasta să-i mulțumim și să-l preamărim. Hristos a înviat!

Gebet 
Lasst uns beten!
Allmächtiger, ewiger Gott! Wir danken Dir, dass wir die Auferstehung Deines Sohnes auf mannigfache Weise und vielen Sprachen verkündigen dürfen. Lass die frohe Botschaft Gehör finden und schenke uns allen Anteil an Dem Sieg des Lebens über den Tod.
Wir bitten Dich für Deine Kirche weltweit. Gib ihr Kraft die frohe Botschaft mit Freude zu verkündigen. Gib den Regierenden Weisheit und Kraft. Hilf allen Leidtragenden und Gefährdeten. Bewahre uns alle vor Nöten und Anfechtungen, die wir nicht tragen können. Sei mit uns in Zeit und Ewigkeit.
Tatăl nostru / Care ești în ceruri / Sfințească-se numele Tău / Vie împărăția Ta / Facă-se voia Ta / Precum în cer așa și pe Pământ / Pâinea noastră cea de toate zilele / Dă-ne-o nouă astăzi / Și ne iartă nouă greşalele noastre / Precum și noi iertăm greșiților noștri / Și nu ne duce pe noi în ispită / Ci ne izbăvește de cel rău / Că a Ta este împărăția / Puterea și Slava / a Tatălui, a Fiului și a Sfântului Duh. Amin.

Segen
Să ne binecuvânteze și să ne păzească atotputernicul și milostivul Dumnezeu: Tatăl, Fiul și Sfântul Duh. 
Es segne und behüte uns der allmächtige und gnädige Gott: der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen

Ich lade nun dazu ein, den dritten Satz der Telemann-Kantate „Jauchzt ihr Christen, seid vergnügt“ zu hören. Die Freude der Auferstehung ist für die gesamte Christenheit die gleiche und wird in dieser Österlichen Freudenzeit in allen christlichen Kirchen gleichermaßen thematisiert: „O dreifach hoher Sieg! O mehr als tausendfache Freude. Nur bloß zu unsrer Fröhlichkeit ging Jesus alles ein. Drum, wer sich nicht mit ihm erfreut, der träget jetzt allein, zu Belials Vergnügung Leide.“

Kantate von G. P. Telemann: „Jauchzt, ihr Christen, seid vergnügt“ 
3. Satz: „O dreifach hoher Sieg“
Sopran: Renáta Gebe-Fügi
Violine: Dávid Csibi
Orgel: Dr. Erich Türk 



Es gilt das von der Kanzel gesprochen Wort!

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Rogate und Muttertag, 9. Mai 2021

Duminica  Rogate și Ziua mamei, 9 mai 2021, serviciu divin

2021. május 9-en, Rogate és Anyák napja, Istentisztelet

Wochenspruch:
Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet. (Psalm 66,20)

Psalm 144 i. A.
3. HERR, was ist der Mensch, dass du dich seiner annimmst, / und des Menschen Kind, dass du ihn so beachtest? 4. Ist doch der Mensch gleich wie nichts; / seine Zeit fährt dahin wie ein Schatten. … 9. Gott, ich will dir ein neues Lied singen, / ich will dir spielen auf dem Psalter von zehn Saiten, 10. der du den Königen Sieg gibst / und erlösest deinen Knecht David vom mörderischen Schwert. 11. Erlöse mich und errette mich aus der Hand der Fremden, / deren Mund Falsches redet und deren rechte Hand trügt. 12. Unsere Söhne seien wie Pflanzen, / hochgewachsen in ihrer Jugend – unsere Töchter wie Säulen, / geschnitzt für Paläste. … 15. Wohl dem Volk, dem es so ergeht! / Wohl dem Volk, dessen Gott der HERR ist!
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Kolosser 4,2 - 6
2. Seid beharrlich im Gebet und wacht in ihm mit Danksagung! 3. Betet zugleich auch für uns, dass Gott uns eine Tür für das Wort auftue und wir das Geheimnis Christi sagen können, um dessentwillen ich auch in Fesseln bin, 4. damit ich es offenbar mache, wie ich es sagen muss. 5. Verhaltet euch weise gegenüber denen, die draußen sind, und kauft die Zeit aus. 6. Eure Rede sei allezeit freundlich und mit Salz gewürzt, dass ihr wisst, wie ihr jedem antworten sollt. Der Herr segne sei Wort an unseren Herzen

Liebe Schwestern und Brüder!
Wie oft oder wie intensiv bete WIR eigentlich? Es liegt in der Natur des Menschen – dann wenn es ihm gut geht – mehr an sich und weniger an Gott zu denken. Wenn sich aber – im eigentlichen wie im übertragenen Sinne – dunkle Wolken am Himmel zusammen ziehen und der Mensch seine Unfähigkeit – sich selber zu helfen – erkennt, DANN wird er sich dessen bewusst, dass eine höhere Macht sein Schicksal bestimmt und diese ruft er an. Doch wer nur in solchen Situationen betet, ist eigentlich arm dran. BITTEN ist nur ein Teil des Gebetes; wenn man so will die erste Stufe.
Eine edlere Form der Bitte, ist die Fürbitte. Bemerkenswerter Weise ersucht der Apostel in dem gehörten Text die Gemeinde um ihre Fürbitte. In der Fürbitte geht es nicht nur das Intervenieren für einen andern Menschen vor Gott. Fürbitte bedeutet auch Gemeinschaft mit dem betreffenden Menschen, für den man im Gebet eintritt und damit menschliche Gemeinschaft vor Gott. Neben Bitte und Fürbitte sind Lob und Dank schließlich konstitutive Teile des Gebetes und zugleich die höchste Stufe desselben. 
Das Gebet ist ein Beziehungsgeschehen zwischen Gott und dem Menschen. Diese Beziehung, welche durch das Gebet hergestellt wird, führt dahin, dass das Gebet vom eigenen Sprechen, zum Hören – darauf, was Gott mitteilen möchte – wird. Es ist etwas ganz Besonderes, dass der Christenmensch den Willen Gottes in der Auseinandersetzung mit Gottes Wort und im Gebet kennen lernt. 
Interessant ist aber, in welchen Zusammenhängen der Apostel das Gebet noch sieht. Drei Aufforderungen des Apostels gehen Hand in Hand mit der Aufforderung zum beharrlichen Beten: a) „Verhaltet euch weise“; b) „Kauft die Zeit aus“ und c) „Eure Rede sei allezeit freundlich“. Es sind eigentlich Tugenden – und wir tun es heute aus gegebenem Anlass – welche wir vor allem auch mit einer Mutter in Verbindung bringen: Weißheit, Freundlichkeit, Fleiß. Die Mutter ist der Mensch, welcher die Tugenden (nicht nur die drei genannten, sondern auch viele andere) verkörpert. Sicherlich verantworten beide Eltern in gleicher Weise die Erziehung eines Kindes. Aber die ersten Lebensjahre prägt die Mutter, wie kein anderer Mensch. Und wenn sie aus irgendwelchen Gründen nicht (oder nicht mehr) vorhanden ist, prägt das ebenfalls nur mit umgekehrtem Vorzeichen.
Wir begehen heute einen doppelten Feiertag: Sonntag ROGATE und MUTTERTAG. Wir sollen beharrlich im Gebet sein. Und auf den heutigen Anlass bezogen: Wir sollen beharrlich dafür danken, dass Gott uns unsere Mutter gegeben hat und dass Gott selber sich uns gegenüber wie Vater und Mutter verhält. Zugleich dürfen wir darum bitten, dass Gott unserer Mutter und allen Müttern dieser Welt Kraft für ihre vielfältigen Aufgaben geben möge. Amen.

Hauptgebet:
Allmächtiger Gott, himmlischer Vater. Du hast uns geboten, uns mit all unsern Anliegen getrost Dir zuzuwenden. Wir danken Dir dafür. 
Wir bitten Dich für alle Menschen: für jene die uns nahestehen und für die vielen, die wir gar nicht kennen. Lass jeden das Ziel erreichen, dass Du seinem Leben gesteckt hast.
Wir danken Dir heute besonders für die Frau, die uns das Leben geschenkt hat: die Mutter. Schenke allen Müttern Kraft und Ausdauer für ihre vielfältigen Aufgaben und lass ihre Mühe nicht unvergolten bleiben.
Lass uns in allem was wir sind und tun, Deinen Willen erkennen und tun. Das bitten wir durch Christus unsern Herrn. 
Vater unser im Himmel / Geheiligt werde Dein Name / Dein Reich komme / Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. / Unser tägliches Brot gib uns heute / Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigeren. / und führe uns nicht in Versuchung, / sondern erlöse uns von dem Bösen. / Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, in Ewigkeit.
Amen.

Segen: 
Es segne und behüte euch der allmächtige und gnädige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.



Es gilt das von der Kanzel gesprochen Wort!

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Exaudi, 16. Mai 2021

Duminica  Exaudi, 16 mai 2021, serviciu divin

2021. május 16-an, Exaudi, Istentisztelet

Wochenspruch:
Christus spricht: Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen. (Joh. 12,32)

Psalm 27 i. A.
1. Der HERR ist mein Licht und mein Heil; / vor wem sollte ich mich fürchten? // Der HERR ist meines Lebens Kraft; / vor wem sollte mir grauen? 7. HERR, höre meine Stimme, wenn ich rufe; / sei mir gnädig und antworte mir! 9. Verbirg dein Antlitz nicht vor mir, / verstoße nicht im Zorn deinen Knecht! // Denn du bist meine Hilfe; / verlass mich nicht und tu die Hand nicht von mir ab, du Gott meines Heils! 11. HERR, weise mir deinen Weg / und leite mich auf ebener Bahn um meiner Feinde willen. 14. Harre des HERRN! / Sei getrost und unverzagt und harre des HERRN!
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Johannes 7,37 – 39
37. Am letzten Tag des Festes, der der höchste war, trat Jesus auf und rief: Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke! 38. Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen. 39. Das sagte er aber von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten; denn der Geist war noch nicht da; denn Jesus war noch nicht verherrlicht. Lob sei Dir o Christe!

Liebe Schwestern und Brüder!
Wasser spielt in der Bibel eine wichtige Rolle. Das ist einerseits den klimatischen Bedingungen im Nahen Osten geschuldet, wo die biblischen Texte entstanden sind. Aber darüber hinaus ist Wasser weitaus mehr, als nur ein Element, welches Leben auf dieser Welt möglich macht und erhält. Das Wasser hat eine enorme Symbolkraft, deren sich auch Jesus bedient. Werfen wir einen Blick auf das 7. Kap des Joh., woraus wir ein Fragment gehört haben. In Jerusalem wurde das Laubhüttenfest gefeiert, das dritte Wallfahrtsfest im jüdischen Kalender. Dieses Fest nennt sich „Sukkot“; „Sukka“ ist eine Hütte aus Blattwerk und Zweigen. Nicht nur zu „Passah“, sondern auch zu «Sukkot» wird an den Auszug aus Ägypten erinnert, als die Israeliten in provisorischen Behausungen wohnen mussten. Dieses Fest dauert eine Woche lang und der letzte Tag (an dem die Handlung unseres Predigtwortes spielt) hat eine heraus gehobene Bedeutung. Am Morgen dieses Tages gab es eine Prozession, in der die Priester in einem goldenen Krug Wasser aus der legendären Siloahquelle holten. Damit wurde an das lebensnotwendige Wasser in der Wüste erinnert, welches Gott aus dem Felsen hatte sprudeln lasse. Man sagte in Israel: „Wer die Freude des Wasserschöpfens nicht gesehen hat, hat niemals eine Freude gesehen.“ Wie jedes Jahr verlief diese Prozession, bis Jesus – der von vielen als Störenfried empfunden wird – auftritt. Laut ruft ER der Festgemeinde zu: „Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke!“ Die Leute nehmen das zunächst wörtlich und finden es sonderbar, denn er hat ja gar kein Wasser bei sich. Erst nachher wird klar, dass er es symbolisch gemeint hat: „Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen.“ Gemeint ist nicht der „Durst“ im eigentlichen, sondern im übertragenen Sinn: der Lebensdurst; die Sehnsucht nach Erfüllung, nach Freude, nach Liebe nach Frieden, nach Glück. 
Diese Welt wartet uns mit einer Vielzahl an Quellen auf; man wird richtiggehend dazu genötigt, mal hier und mal dort zu probieren. Aber diese Angebote stillen den Durst nicht oder nur begrenzt. Mitunter gewinnt man den Eindruck, dass man, je mehr man konsumiert, umso schneller wieder durstig ist und damit in einen Teufelskreis gerät. Denn so sehr man auch versucht seinen Lebensdurst zu stillen, so muss man immer wieder feststellen, dass dies unmöglich ist. 
Interessanter Weise gibt es eine sehr ähnliche Idee in der buddhistischen Religion. Buddha nennt als Leidensursache Nichtwissen und Durst. In der buddhistischen Lehre heißt es: „Weil wir die leidlose Stätte wunschlosen Glücks nicht kennen (Nichtwissen), deshalb dürsten wir weiter nach dem, was keinen dauerhaften Frieden, sondern nur kurze Befriedigung gewährt. So ernähren wir den Durst immer weiter und müssen daher an seiner Unersättlichkeit und Unstillbarkeit leiden.“ Die buddhistische Lehre sieht den Ausweg darin, dem Durst endgültig los zu werden. In unserer christlichen Lehre ist das insofern anderes, dass Jesus nicht die Aufhebung des Lebensdurstes verspricht, sondern dass dieser endgültig gestillt wird. Jesus selber stellt sich hier sozusagen als Heilsbrunnen vor. 
Am heutigen Sonntag „Exaudi“, der Sonntag zwischen Himmelfahrt und Pfingsten sollen wir dessen innewerden, was den inneren Durst oder den Lebensdurst stillt. Diese 10 Tage der „Zwischenzeit“ (zwischen Himmelfahrt und Ausgießung des Heiligen Geistes) erinnern uns daran, dass Zeit nicht unbegrenzt vorhanden ist und dass die Erfüllung in Christus nicht einfach zur Verfügung steht. Es gilt sie dann anzunehmen, wenn sie uns angeboten wird. Amen.

Hauptgebet:
Allmächtiger Gott, himmlischer Vater, wir danken Dir, dass Du uns in Christus den Lebensdurst gestillt hast. Du hast uns Deinen Heiligen Geist verheißen und beschenkst uns je neu damit. Erhalte Deine Kirche weltweit bei Wort und Sakrament und hilf ihr das zu tun, wozu Du sie auserkoren hast. Wir bitten Dich für die Verantwortungsträger in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft – in unserem Land und weltweit. Rüste sie aus mit Deinem Geist, dass Frieden und Gerechtigkeit gefördert werden. Wir bitten Dich für alle Menschen: die Jungen und die Alten, die Gesunden und die Kranken, die Traurigen und die Fröhlichen, die Notleidenden und die Sterbenden. Stehe uns allen bei mit Deinem Trost und Deiner Hilfe.
Vater unser im Himmel / Geheiligt werde Dein Name / Dein Reich komme / Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. / Unser tägliches Brot gib uns heute / Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigeren. / und führe uns nicht in Versuchung, / sondern erlöse uns von dem Bösen. / Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, in Ewigkeit.
Amen.

Segen: Es segne und behüte euch der allmächtige und gnädige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.

Amen.



Es gilt das von der Kanzel gesprochen Wort!

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