Evangelische Kirchengemeinde A.B. Schäßburg


NR. 42 (1/2023)


BIBELWORT ZUR EINWEIHUNG DER KLOSTERKIRCHE
GEORGISCHES FRIEDENSGEBET (AUSZUG)
SCHAU, WIE GUT, WIE SCHÖN! BRÜDER UND SCHWESTERN HALTEN ZUSAMMEN!
PFARRAMTLICHER JAHRESBERICHT 2022
JOHANN TEUTSCH (1835 - 1918)
WELTGEBETSTAG 2023 – VON UND MIT TAIWAN
 




 
BIBELWORT ZUR EINWEIHUNG DER KLOSTERKIRCHE
Losung und Lehrtext für Donnerstag, den 2. März 2023: 
•	Der HERR sprach zu Jakob: „Siehe, ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hinziehst, und will dich wieder her bringen in dies Land. (1. Mose 28,15)
•	Treu ist er, der euch ruft; er wird’s auch tun. (1. Thessalonicher 5,24)
 




 
GEORGISCHES FRIEDENSGEBET (AUSZUG) 

Du Gott der Gnade, der Liebe und des Erbarmens.
Wir kommen zu Dir mit unserem Gebet, weil wir glauben:
dass Du, unsere Hoffnung und Erlösung bist,
dass Du unsere Schreie gehört hast,
dass Du unsere Tränen gesehen hast,
dass Du unsere Schmerzen gefühlt hast, 
dass Du mit denen bist, die um ihr Leben bangen und mit denen die ihr Leben verloren haben.

Bring Heilung allen Kriegsopfern in der Ukraine und weltweit,
wende die Herzen der Tyrannen und Unterdrücker zur Liebe,
wende die Herzen der Verängstigten und Verstörten zur Freude,
wende die Herzen der Bekümmerten und der Unterdrückten zur Hoffnung.

Erneure unsere Liebe zur Dir,
erneuere unsere Liebe zur Gewaltlosigkeit,
erneure unser Liebe zu unseren Nächsten,
erneure unsere Liebe und Fürsorge zu aller Kreatur.

Mache uns zu Werkzeugen Deiner Liebe!
Mache uns zu Werkzeugen Deiner Freiheit!
Mache uns zu Werkzeugen Deines Friedens! 

Amen 
 




 
SCHAU, WIE GUT, WIE SCHÖN! BRÜDER UND SCHWESTERN HALTEN ZUSAMMEN!
(Psalm 133,1)

Pfarrer und Pfarrerinnen der beiden lutherischen Kirchen aus Rumänien (unsere Evangelische Kirche A. B. und die ungarischsprachige Evangelisch-Lutherische Kirche mit Bischofssitz in Klausenburg) haben am 2. März 2023 in Schäßburg zum ersten Mal eine gemeinsame Tagung durchgeführt. In Zeiten großer Veränderungen hilft es, sich besser kennen zu lernen, um den gemeinsamen Glauben zu teilen und gemeinsame Herausforderungen zusammen zu bewältigen.



Die Leichtigkeit mit der drei, manchmal sogar vier Sprachen benutzt wurden ist eine wichtige Erfahrungen, hieß es doch bislang, dass die Sprachen der Hauptgrund seien die gemeinsamen Sitzungen zu unterlassen. Die beiden Kirchen, die ungarischsprachige Lutherisch-Evangelische Kirche in Rumänien und die deutschsprachige Evangelische Kirche A. B. in Rumänien (EKR), sind zwar im Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes zusammengeschlossen, doch die Beziehungspflege erschöpfte sich bisher eher in symbolischen Gesten und sporadischen Besuchen. Dass  Pfarrer und Pfarrerinnen der beiden Kirchen zusammen tagen, öffnet die Tür für eine neue Qualität in der Annäherung zwischen den beiden Kirchen.  



Das bestätigten auch die Bischöfe beider Kirchen, Reinhart Guib und Adorjáni Dezső-Zoltán (Bild rechts), die beide den Bedarf solcher Tagungen als verbindliche Treffen im Jahreskalender bekräftig-ten. Der Einladung folgten etwa die Hälfte der Pfarrer und Pfarerrinnen aus fünf von insgemsamt sieben Bezirken, dann auch fünf von insgesamt sieben Dechanten. Geplant war die Tagung eigentlich schon seit dem Reformationsjubiläum aus dem Jahr 2017. 
Nun aber konkretisierte sich die Initiative, die von den in den beiden Kirchen zuständigen Verantwortlichen: Dr. Elfride Dörr und Attila Fehér.



Die Andacht zu Beginn hielt der Gastgeber, Dr. Hans Bruno Fröhlich zu Losung und Lehrtext des Tages (Bibeltexte auf Seite 1 und die Ansprache auf Seite 3) zusammen mit der Klausenburger Pfarrerin Imola Kerékgyártó. 



Nach der Andacht kam es zu einem regen Austausch. Nach einer Vorstellungsrunde und Grußworten der beiden Bischöfe Adorjáni Dezső-Zoltán und Reinhart Guib, präsentierten zunächst die beiden Dechanten der Evang.-Lutherischen Kirche in einer Power-Point-Präsentation die Gemeinden dieser Kirche: Dechant Attila Fehér den Klausenburger Bezirk und Dechant Jozsef Zelenák (Sepsiszentgyörgy / Sf. Gheorghe) den Kronstädter Bezirk. Außer den beiden ungarischen Dekanaten hat diese Kirche noch ein kleines slowakisches Dekanat im Banat, wobei die Gemeinden in der Regel deckungsgleich mit den ungarischen sind. Es folgte die Präsentation der Evangelischen Kirche A. B., wobei Bischof Guib etwas über die Landeskirche bzw. Dr. Elfriede Dörr über ihr Referat für Fortbildung und Ökumene erzählte, während die Dechanten (bzw. Dechant-Stellvertreter) Dieterich Galter, Ulf Ziegler und Dr. Bruno Fröhlich die von ihnen geleiteten Kirchenbezirke vorstellten.
Das Treffen endete mit einem gemeinsamen Mittagessen und dem festen Vorhaben, dass solche Treffen in Zukunft regelmäßig stattfinden sollten, vorzugsweise einmal im Jahr.

Dr. Elfriede Dörr & Dr. Hans Bruno Fröhlich 



Főtisztelendő Püspök Úr! Hochwürdiger Herr Bischof!
Lieber Schwestern und Brüder! Kedves Testvéreim!
 
Unser Leben ist ein Unterwegs sein. Ein Losziehen und ein Ankommen. Ein Suchen und ein Umkehren. Ein unruhiges Durchstreifen dieser Welt, auf der Suche nach einem Ziel. Ein Streben nach materiellem Gut, aber auch nach menschlicher Anerkennung. 
Mich beeindruckt immer wieder, in welch vielfältiger Form in der Bibel das MITGEHEN Gottes, oder das DABEISEIN Gottes mit bzw. bei den Menschen beschrieben wird. Dabei sind es nicht immer die Wege Gottes, die die Menschen einschlagen: sei es nun das „Volk Gottes“ in seiner Gesamtheit, aber auch der Mensch als Individuum. Gott lässt den Menschen aber ziehen, wiewohl Umwege, Abwege oder Irrwege von vornherein einprogrammiert sind. Das Ziel hat unterschiedliche Gesichter. Abraham bekam den Befehl, sich auf einen Weg zu machen, für den es keine Rückkehr gab; es war sozusagen ein „One-Way-Ticket“. Jakob, sein Nachfahre – so lesen wir in der heutigen Losung – wird in dem Traum, in dem er die Himmelsleiter sieht, von Gott bestärkt sich getrost auf den Weg zu machen; Gott sagt ihm zu, ihn wieder unversehrt in das Land zurück zu bringen. Moses führt das Volk durch die Wüste, aber das Ziel der Reise (das gelobte Land) darf er nur aus der Ferne sehen. Im Neuen Testament wird die Beziehung zu Gott, die in Christus Gestalt angenommen hat, mitunter auch als Weg beschrieben: ein Weg, den zu gehen, wir als Christen gerufen werden. Der heutige Lehrtext aus dem 1. Thessalonicher-Brief versichert uns, diesem Ruf getrost Folge zu leisten, weil JENER, von dem wir gerufen werden TREU ist. Wir können uns auf ihn verlassen: in JEDER Situation.
Ihr – die ungarischen Glaubensgeschwister – habt euch in diesen Tagen auch auf einen Weg gemacht, und zwar auf einen Weg mit geschichtlichem Hintergrund: 200 Jahre seit der Geburt des ungarischen Nationaldichters Petőfi Sándor sind ein wichtiger Anlass, den Ihr gebührend würdigen wollt. Dass die Organisatoren dieser Pastoralkonferenz daran gedacht haben, sich auch mit uns zu treffen, finde ich geradezu visionär: herzlichen Dank an den Amtsbruder Fehér Atilla. Das hätte schon viel früher geschehen sollen. Aber für ein Zusammenkommen von Brüdern und Schwestern ist es nie zu spät. Als ich mich für diese Andacht vorbereitet habe, habe ich darüber nachgedacht, was uns – außer dem gemeinsamen Bekenntnis – verbindet. Ziemlich schnell ist mir eine Antwort eingefallen: eine gemeinsame Geschichte. Das große Bild hier in diesem Raum zeigt uns Georg Daniel Teutsch, einer der bekanntesten Schäßburger. Im Jahr 1879, also vor 144 Jahren visitierte der damalige Bischof Georg Daniel Teutsch den Kronstädter Bezirk: der zählte damals 42.794 Seelen (davon waren 27.358 Sachsen und 15.436 Ungarn). Selbstverständlich weilte der Bischof auch in den ungarischen Gemeinden: am 25. Juli Barcaújfalu, am 26.07. in Kirzba, am 31.07. in Apácza; am 7. August in Csernátfalu und Bácsfalu, am 8.08. – Hoszufalu und Tatrang und schließlich am 9.08. in Zaizon und Pürkerecz. Der Visitationsbericht von Bischof Teutsch ist bis heute sehr aufschlussreich. So erfahren wir, dass die ungarischen Gemeinden den sächsischen im Blick auf den Empfang des Bischofs in nichts nachstanden: „Ehrenpforten in Blumen und Laubgewinde“ erhoben sich in jeder Dorfeinfahrt. Fast entschuldigend, hält Bischof Teutsch fest, dass er in den ungarischen Gemeinden in den vollen Kirchen nicht frei predigen konnte, sondern sich auf das „gelesene Wort beschränken“ musste. Aber auch dissonante Töne sind aus diesem Bericht zu hören: etwa, dass die Vertreter von Csernátfalu, Hoszufalu und Zaizon nicht mehr zu den Sitzungen der Bezirkskirchenversammlung nach Kronstadt kommen wollten, weil dort nur deutsch gesprochen werde, was diese nicht verstehen würden. Wenige Jahre nach dieser Visitation (genauer 1887) schlossen sich die ungarischen Gemeinden dem Theisser Distrikt an. 
Die Wege, die uns die Geschichte Siebenbürgens zeigt, waren für jede seiner ethnischen Gruppen mal leicht und mal schwer, nur zu unterschiedlichen Zeiten. Wichtig ist aber das hier und jetzt. Der rumänische Historiker Lucian Boia sagt: „Was zählt ist nicht die Vergangenheit, sondern die Gegenwart und die Zukunft.“ Ich denke, dass es kein Zufall ist, dass wir hier in Siebenbürgen über Jahrhunderte zusammen gelebt haben, genauso wie es kein Zufall ist, dass wir heute als Geschwister im Glauben zusammen kommen. Wer eine gemeinsame Geschichte hat, der hat auch eine gemeinsame Zukunft. Im Sinne der Losung des heutigen Tages sind wir gemeinsam auf einem Weg, auf dem Gott mitgeht und uns behüten will. Wichtig ist – im Sinne des Lehrtextes – dass wir dem Ruf, der an uns ergeht folgen. 

Amen.
 




 
PFARRAMTLICHER JAHRESBERICHT 2022
Von Stadtpfarrer Dr. Hans Bruno Fröhlich, Diakoniebeauftragten Zsuzsanna Nagy und Verwalter Dieter König




3) Gottesdienste und geistliche Veranstaltungen
Das Gottesdienstprotokoll enthält 63 Eintragungen. 
Es gab 55 Hauptgottesdienste mit einer durchschnittlichen Beteiligung von 45,4 Gottesdienstbesuchern. Der Vergleich zum Vorjahr (→ 31) zeigt einen hohen Anstieg des Gottesdienstbesuchs. Die Zahl muss aber im statistischen Kontext gesehen werden: im Jahr 2022 gab es außer den traditionell gut besuchten christlichen Hochfesten eine Reihe von festlichen Anlässen mit sehr gut besuchten Gottesdiensten.
Zehn Mal wurde das Heilige Abendmahl gefeiert; die durchschnittliche Beteiligung lag bei 32,5 Teilnehmern. Im Vergleich zum vorigen Jahr (→ 21) ist das ein starker Anstieg; der Grund liegt wahrscheinlich darin, dass das pandemische Geschehen in den Hintergrund trat. Im Pflegenest wurde das Abendmahl ein einziges Mal gefeiert, u. zw. am Gründonnerstag.
Geistliche Höhepunkt gab es eine ganze Reihe im vergangenen Jahr. Neben den üblichen gut besuchten Gottesdiensten zu Ostern (noch in der Bergkirche) und Weihnachtsabend (wieder in der Klosterkirche um 22 Uhr), Konfirmation (wie auch letztes Jahr zu Pfingsten gefeiert) und Erntedank (mit anschließendem Herbstfest) war es vor allem der Festgottesdienst zur Weidereinweihung der Klosterkirche (am Samstag vor Exaudi, dem 28. Mai 2022 – im Gemeindebrief Nr. 41 wurde ausführlich darüber berichtet). 
Auch vier gut besuchte ökumenische Gottesdienste durften wir im Jahr 2022 feiern: der Weltgebetstag am ersten Freitag im März (der reihum in den 6 historischen Kirchen stattfindet, wobei wir diesmal Gastgeber waren); der Gottesdienst am Samstag, dem 18. Juni anlässlich der Ökumenischen Gebetswoche, die diesmal wieder nach dem orthodoxen Pfingstfest (13 – 18. Juni 2022) begangen wurde und da sie zum 25. Mal stattfand besonders feierlich ausgestaltet wurde, indem die Bischöfe der historischen Kirchen eingeladen worden waren (→ siehe Bericht im Gemeindebrief Nr. 41); der ökumenische Gottesdienst anlässlich der 500-Jahr-Feier der Bergschule in der Bergkirche am Samstag, dem 3. September 2022, sowie der gemeinsame Abendmahlsgottesdienst mit der ungarisch-reformierten Gemeinde am 31. Oktober 2022.
Andachten in der Fasten- bzw. Adventszeit gab es insgesamt 3 mit einer durchschnittlichen Beteiligung von 10 Teilnehmern. 
Schulschluss- und Schuleröffnungsgottesdienste wurden in diesem Jahr wieder gehalten.

4) Konfirmanden- und Religionsunterricht
Für das Schuljahr 2021/2022 waren sechs Konfirmanden (3 Mädchen und 3 Jungen) angemeldet. Wegen dem Krankenurlaub des Stadtpfarrers konnte der Unterricht erst ab Februar 2022 beginnen. Da die Konfirmation aber erst zu Pfingsten stattfand (5. Juni 2022), konnte der Stoff durchgenommen werden und die Konfirmanden konnten sich gut für die Prüfung vorbereiten. Die Konfirmation wird in Erinnerung bleiben, nicht zuletzt auch darum, weil alle sechs Konfirmanden schön in Tracht angezogen waren.
In der Grundschule halten die Lehrerinnen die Religionsstunden. Seit Herbst 2022 unterrichtet an der Oberstufe (Klassen 7 und 8) in der Schanzgasse Frau Pfarrerin Angelika Beer (Malmkrog) Religion. Vielen Dank dafür!

5) Kirchenmusik
(Daten von Kantor Theo Halmen und aus dem Gottesdienstprotokoll)
Der Kirchenchor sang 25-mal in den Gottesdiensten; 8-mal gab es Instrumental- und Solisteneinlagen (Bläser und/oder Orgel + Sologesang). Konzerte gab es insgesamt 17; von denen waren 13 Orgelkonzerte (4 davon mit Gesang- oder Instrumentalbegleitung), 3 Chorkonzerte, ein Instrumentalkonzert (Fagott & Klarinette) und ein Chorkonzert.
Trotz des Eintrittes in den Ruhestand von Theo Halmen leistet er weiterhin den Kantorendienst. Wenn er ab und zu verhindert ist, springt Hans Bruno Roth ein. Vielen Dank dafür!

6) Frauenarbeit
Wie bei Punkt 3 angedeutet, gab es am Freitag, dem 4. März 2022 den Gottesdienst anlässlich des Weltgebetstags der Frauen im Betsaal der Klosterkirche. Gebetet wurde mit und für England, Wales und Nordirland. Am 3. Dezember 2022 (der Samstag vor dem 2. Advent) gab es die Möglichkeit und der Anleitung von Frau Ortrun Fabini Strohsterne zu basteln, u. zw. im Presbyterialsaal des Stadtpfarrhauses. Vielen Dank auch dafür!

7) Seniorenveranstaltungen
Im Jahr 2022 hatten wir ein Seniorentreffen, u. z. am 10 Juni. Zwei Veranstaltungen mit einem gemütlichen Beisammensein organisierte das Demokratischen Forum und die Kirche beteiligte sich daran: das „Herbstfest“ im Anschluss an den Erntedankgottesdienst (2. Oktober 2022) und die Adventfeier in den Räumen der Veritas-Stiftung (11. Dezember 2022 – 3. Advent). Herzlichen Dank für die Zusammenarbeit!

8) Ökumene 
Wie bei Punkt 3 angedeutet, konnten die ökumenischen Gottesdienste anlässlich der Ökumenische Gebetswoche und der Weltgebetstag stattfinden. Nicht mehr stattgefunden haben Schulschluss- und Schuleröffnungsgottesdienst, sowie der Reformationsgottesdienst (zusammen mit den Reformierten) und der Adventkerzenmarsch. 

9) Öffentlichkeitsarbeit
Unsere Webseite www. http://www.ev-kirche-schaessburg.ro oder http://www.ev-kirche-schaessburg.eu wird nach wie vor von Herrn Studienrat Matthias Schenkel / Heidelberg professionell betreut. Herzlichen Dank dafür!
Im Jahr 2022 wurden keine eigenen Online-Gottesdienste mehr ins Netz gestellt. Bei dem Online-Gottesdienst für Ostern gestaltet durch das dem Pfarrer und Musikerteam des Mühlbacher Stadtpfarrers Alfred Dahinten beteiligten sich aus Schäßburg Jutta Martini (Gesang) und Stpfr. Bruno Fröhlich (Predigt). 
Im vergangenen Jahr wurde der Gemeindebrief zwei einmal herausgegeben: die Nr. 40 als Sonderausgabe zur Wiedereinweihung der Klosterkirche mit einem ausführlichen Bericht in rumänischer Sprache von Architektin Aurora Târşoagă und die Herbstnummer 41 mit dem Material über die Wiedereinweihung der Klosterkirche, die 500-Jahr-Feier der Bergschule sowie die 200. Wiederkehr des Geburtstags von Josef Haltrich.
  
10) Diakonie
von Diakoniebeauftragte Nagy Zsuzsanna
Im Jahr 2022 wurden im Pflegenest 10 Personen betreut: P. I. (65 Jahre alt), E. I. (81 Jahre alt), F. M. (82 Jahre alt), P.-H. G. (89 Jahre alt), P.-H. A. (87 Jahre), B. F. (91 Jahre), T. E. (97 Jahre), E. A. (91 Jahre), J. I. (82 Jahre), S. I. (70 Jahre). Wir hatten zwei Todesfälle zu verzeichnen: E. I. (81 Jahre) und F. M. (82 Jahre), die im Städtischen Krankenhaus von Schäßburg starben. Frau P. I. (65 Jahre alt) wurde von ihrer Tochter in ein spezielles Heim nach Ungarn gebracht.
Folgende Personen wurden zu Hause betreut: K. A. aus Trapold, W. A. und T. A. aus Peschendorf sowie D. C., K. G., P. C. und W. B. aus Schäßburg. Alle diese Personen bekamen auch jene Hilfspakete, die von der SAXONIA-Stiftung verteilt werden. W. B. erhielt häusliche Pflege (Fußverband, Verband für offene Wunden, Grundnahrungsmittel) und „Essen auf Rädern“ (täglich).
Wir transportierten und besuchten unsere Bewohnerinnen, wann immer es nötig war, in das Städtische Krankenhaus Schäßburg oder das Kreiskrankenhaus Neumarkt, da oft eine Krankenhausbehandlungen erforderlich waren. Bei Bedarf wurde auch eine monatliche Untersuchung durch die Hausärztin Frau Dr. Gavronschi durchgeführt. Die Laboruntersuchungen wurden vor Ort von einer Laborantin des Städtischen Krankenhauses Schäßburg durchgeführt. In der TopMed-Poliklinik war wir mehrmals mit unseren Bewohnerinnen aus dem Pflegenest.
„Essen auf Rädern“ wurde täglich in der Kantine „Four Seasons“ verteilt. Im „Betreuten Wohnen“ (I. Etage) hatten wir die Familie P.-H. bis September 2022; danach haben wir sie aufgrund von Gebrechlichkeit bzw. Bettlägerigkeit ins Erdgeschoss transferiert.
Zu den Feiertagen erhalten die Pflegenest-Bewohnerinnen Festmahlzeiten und Geschenke. Auch der Geburtstag eines jeden wird gemeinsam mit dem Personal und den Anverwandten gefeiert.
In regelmäßigen Abständen (viermal im Jahr) beteiligt sich das Personal an der allgemeinen Reinigung: Möbel, Fenster, Zimmer, Abstellraum, Hof. Im Frühjahr wird der Innenhof zur Freude der Bewohner mit Blumen, Tischen und Stühlen geschmückt, und zu Weihnachten werden der Weihnachtsbaum und alle Räume des Pflegenestes dekoriert.

11) Verwaltung und Bautätigkeiten
von Verwalter Dieter König 
Die Verwaltungsarbeit im Rahmen der Evangelischen Kirchengemeinde A. B. Schäßburg ist nach wie vor, so auch in diesem Jahr, von den Folgen einhergehenden staatlichen Verordnungen, Einschränkungen und einer fortlaufend gesetzlichen Instabilität geprägt. 
Die funktionelle Existenz unserer geschrumpften Gemeinde, die Verantwortung für das historische Erbe unserer Vorgänger, benötigt unter diesen Umständen einen zunehmenden Aufwand für eine operative Verwaltung, um befriedigende Lösungen für Pflege, Nutzung und Erhaltung des umfangreichen Gemeindeeigentums zu erzielen.
Noch einst als große Gemeinde mit zahlreich ehrenamtlichen Strukturen (Nachbarschaften, Frauenvereinen, Jugendvereinen, Schulen usw.), wurde ein großer Teil der kirchlichen Aufgaben wahrgenommen und verantwortungsvoll ehrenamtlich geschultert. Heutzutage bündeln sich diese Aufgaben wie Sozialarbeit, Nutzung und Förderung der kirchlichen Güter (Kirchen, Friedhöfe, Immobilien darunter Schulen, Kindergarten, Mietwohnungen, Kirchenwald usw.), in der Verwaltung und werden hauptsächlich von Angestellten und Dienstleistern von fremden Unternehmen/ern (mittels Verträgen) bewältigt. Die nötigen finanziellen Mittel werden zum größten Teil selber erwirtschaftet. Doch durch die laufenden Ausgaben im Sozialbereich und dem vielfältigen Wartungsbedarf im Gemeindeeigentum, ist die Gemeinde noch sehr auf Spenden angewiesen. Ziel ist weitere Einnahmequellen zu suchen, zu schaffen (hauptsächlich durch Förderung des hiesigen Tourismus) um eine gewisse finanzielle Unabhängigkeit gegenüber von Spenden zu erreichen. Es geht letztlich nicht nur um den finanziellen Aspekt, sondern um die Sicherung und die Intensivierung unseres kirchlichen Daseins, als Gemeinde, sowie als historische Minderheit.
Im Laufe des Jahres gab es zahlreichen Ereignisse, Aktivitäten, Termine. Der größte Teil davon wurde von der Verwaltung organisiert und mitgetragen. Davon eine kurze Auflistung:  
•	Eines der wichtigsten Ereignisse des Jahres bildeten die Bauabnahme der Renovierungsmaßnahmen an der Klosterkirche und die Wiedereinweihung mit Beteiligung vieler hochwürdiger Gäste. Für dieses Ereignis wurde im Kreuzgang auch eine Fotoausstellung mit Aufnahmen aus verschiedenen Etappen der Renovierung präsentiert.
•	Dem 50-jährigen Jubiläum der Partnerschaft zwischen Schäßburg und Bremen wurde auch ein Hauptgottesdienst gewidmet, wo die Verwaltung auch eine Fotoausstellung im Kreuzgang der Klosterkirche aufgestellt hat.
•	Dank eines Finanzierungsprojektes seitens des Diakonischen Werkes Württemberg wurde eine neue Verstärkeranlage für die Klosterkirche 	angeschafft.
•	Reparatur- und Baumaßnahmen wurden an Immobilien eingeleitet und vorgenommen. Zu nennen sei das „Venezianische Haus“, wo Reparaturen am Dach vorgenommen wurden. Dabei wurden die durchrosteten Regenrinnen erneuert und beschädigte Dachziegeln sowie Holzteile des Dachstuhles ausgetauscht. 
•	Als Maßnahme zur 500-jährigen Feier des Joseph-Haltrich-Gymnasiums, wurden am Schulgebäude Sockel, Fassaden und Regenrinnen erneuert.
•	Für die Sicherheit der Häuser und Kirchen aus dem Eigentum der Gemeinde und auch im Sinne der gesetzlichen Vorschriften wurde für Wartung der Blitzableiter, Feuerlöscher, Alarmanlagen, Heizanlagen und elektrische Installationen gesorgt. 
•	Für Immobilien, Räumlichkeiten und Grundbesitz aus dem Gemeindeeigentum wurden Miet- und Wartungsverträge ausgearbeitet und aufgesetzt.
•	Dank intensiver Bemühungen und dank der Spenden, konnte unsere Diakoniestation auch 2022 weitergeführt werden. Diese soziale Einrichtung, neben ambulanter Pflege und Essen auf Räder, bleibt auch in Zukunft eine der wichtigsten und schwierigsten Aufgaben.
Zum Abschluss möchte ich an dieser Stelle ein Wort des Dankes zum Ausdruck bringen, gerichtet an alle Spender, Partner und ehrenamtliche Mitarbeiter, ohne deren Mitwirken vieles gar nicht möglich gewesen wäre.



12) Erwähnenswertes
Die „Corona-Pandemie“ hat im Jahr 2022 kaum noch eine Rolle gespielt. 
Dafür gab es eine Reihe von Ereignissen, die durch Festgottesdienste und anschließende Feiern begangen wurden, wie bereits in diesem Bericht erwähnt oder in den Gemeindebriefen dokumentiert: Wiedereinweihung der Klosterkirche, 500 Jahre seit der ersten urkundlichen Erwähnung der Bergschule, 200 Jahre seit der Geburt von Josef Haltrich, 50 Jahre seitdem die Bergschule seinen Namen trägt, Lehrertag, Erntedank- bzw. Herbstfest, Adventfeier. 
Ebenso ist erwähnenswert, dass die Seelenzahl – wenn auch geringfügig – wieder gestiegen ist.
Was niemand „auf dem Radarschirm“ hatte, war der bewaffnete Konflikt in der Ukraine. Kenner der Situation meinen, dass dieser Krieg voraussehbar gewesen wäre. Wie auch immer: unsereiner ist viel zu klein, um einen Einfluss darauf haben zu können. Es bleibt uns nur das, was uns als Christen sowieso angemahnt ist: zu beten und zu hoffen. Der allmächtige Gott beschütze und bewahre uns, wie er es auch bisher getan hat.
 




 
JOHANN TEUTSCH (1835 - 1918)
de Dr. Nicolae Teșculă
Sighișoara, pe lângă rolul de centru comercial și meșteșugăresc jucat în evul mediu, din secolul al XIX-lea devine un important centru școlar, cu un rol important jucat de Gimnaziul Evanghelic aflat în cetatea medievală. Această școală se remarca prin calitatea curriculei școlare și prin nivelul ridicat de educație al corpului profesoral, care în marea sa majoritate era școlit la universități protestante din spațiul german. 
Unul dintre absolvenții Școlii din Deal este Johann Teutsch. Despre el știm că se naște la Sighișoara în data de 4 august 1835. A fost fiul unui meșter săpunar. Fratele său este renumitul comerciant sighișorean Josef Baptist Teutsch. Tânărul Johann studiază la Seminarul de pe lângă Gimnaziul evanghelic din Sighișoara, pe care îl absolvă în anul 1854. Urmează doi ani de studii în domeniul teologiei și a științelor exacte, cu precădere a fizicii,  la Universitățile din Tübingen și Berlin. Se întoarce în orașul natal și devine profesor la Gimnaziul evanghelic din Sighișoara. În anul 1868 devine preot în Beia, din 1876 în Saschiz și din 1882  în Sighișoara. Din 1896 este și decan al Capitulului de Saschiz. Moare la 7 iulie 1918 la Sighișoara. 



Începând cu anul 1852 colegiul profesoral de la Gimnaziul evanghelic va edita, inițial la tipografii din Brașov sau Sibiu o publicație cu caracter anual intitulată sugestiv Programm des evangelischen Gymnasiums in Schässburg.  Revista era concepută având două părți. Prima parte cuprindea de obicei un studiu amplu al unui profesor de la școală dedicat unui subiect științific de interes din cadrul materiilor predate la Gimnaziu și nu numai și a doua parte cuprindea date statistice școlare și darea de seamă a directorului instituției. 
Din răsfoirea acestei publicații, pentru anii 1867 și 1868, am găsit un studiu interesant al profesorului Johann Teutsch intitulat Beiträge zur klimatologischen und statistischen Kenntniß der Stadt Schässburg (Contribuții la cunoașterea climatologică și statistică a orașului Sighișoara), practic o analiză statistică detaliată asupra unor date demografice ale urbei pentru anii 1857 – 1866. 
Aici, în detaliu sunt analizate date statistice cu privire la populația orașului, etniile  și confesiunile existente, numărul nașterilor/deceselor infantile  pe națiune/confesiune pe fiecare an în parte din intervalul cronologic menționat mai sus. De asemenea, amplul studiu, face o raportare a evoluției demografice a Sighișoarei în comparație cu populația Principatului Transilvaniei și a diferite țări și provincii din spațiul vest și central european, cu precădere asupra celui german. 



O notă distinctă în cadrul studiului este ocupat de raportul demografic între sașii și românii sighișoreni, analizat în special din perspectiva comparației  între protestanții sași și greco-orientalii sau greco-neuniții români din urbe, realizată cel mai probabil din analiza datelor existente în matricolele de botez și de naștere din cadrul celor două biserici sighișorene. Datele sunt interesante și în același timp importante din cauza faptului că o parte dintre matricolele Bisericii Ortodoxe au dispărut ulterior definitiv în urma incendiului care a cuprins școala confesională ortodoxă din cetate în anul 1884.
Aflăm că la 1857 populația orașului era mult mai diversificată etnic și avem următoarea componență: 



În studiu sunt aduse în față publicului date interesante cu privire la evoluția demografică comparativă a populației sighișorene cu precădere a raportului demografic dintre sași și români. Dacă românii cunosc un număr de nașteri mai mare decât cel al sașilor, evoluția ulterioară se schimbă din cauza mortalității infantile, care este mai mare în cadrul populației românești, decât în cel al sașilor. 
Tot acum aflăm date importante cu privire la ocupația celor două naționalități. După cum știm sașii erau în majoritate meșteșugari, în timp ce românii aveau ca ocupație principală agricultura. Aceste aspecte profesionale, în opinia autorului studiului vor afecta raportul natalității și al mortalității infantile, în sensul că din cauza profesiei părintelui, copii vor avea șanse mai mari sau mai mici să depășească vârsta critică de cinci ani, deci să scape cu bine de bolile copilăriei.
 




 
WELTGEBETSTAG 2023 – VON UND MIT TAIWAN

Friede sei mit uns allen! 愿和平与我们大家同在 („Pâng an!“)
Von Karola Fröhlich

»In dem von der Künstlerin Hui-Wen Hsiao gestalteten Titelbild sehen wir Motive, die Taiwans bekannteste Merkmale hervorheben. Die zwei betenden Frauen im Hintergrund sind im Verhältnis zum übrigen Bildinhalt relativ klein dargestellt. Die beiden Vögel, nämlich der Mikadofasan und der Schwarzgesichtlöffler, haben in Taiwan eine besondere Bedeutung: Sie verkörpern Eigenschaften des taiwanesischen Volkes, nämlich Zuversicht und Durchhaltevermögen in schwierigen Zeiten. Der ganze Stolz Taiwans zeigt sich aber in den überdimensional dargestellten Schmetterlingsorchideen, die dem Land den Namen „Königreich der Orchideen“ verliehen haben. Das Bild symbolisiert die Eigenschaften der Bewohner Taiwans: Stärke, Selbstbewusstsein und Gottvertrauen.« (Erklärung zum Titelbild, übernommen von https://www.weltgebetstag.at/wgt-2023-taiwan/)



Wie jedes Jahr, wurde auch heuer am ersten Freitag im März (3. März, 16 Uhr) der Weltgebetstag in vielen Gemeinden gefeiert. Das geschah natürlich auch in Schäßburg wie schon seit Jahren erprobt in ökumenischer Weise mit Beteiligung der Vertreterinnen der sechs historischen Kirchen: Unitarierinnen, Reformierte, Römisch-Katholische, Griechisch-Katholische, Orthodoxe und Evangelische. Gastgeberin ist jedes Jahr eine dieser Kirchen, wobei diesmal die Unitarierinnen unter Anleitung der neuen Pfarrfrau Jenei Ildikó dran waren. 
Im Vorfeld gab es – und auch das ist schon seit Jahren erprobt – zwei Treffen: ein „ökumenisches“ mit den Vertreterinnen der sechs Glaubensgemeinschaften (siehe oberes Bild auf Seite 11) und eines für unsere evangelischen Frauen (siehe Bild unten); beide Treffen fanden im Presbyterialsaal statt. Zu dem Vorbereitungstreffen der evangelischen Frauen am 14. Februar war die neue Malmkroger Pfarrerin Angelika Beer eingeladen; auch dieser „Besuch aus Malmkrog“ hat Tradition, da in den vergangenen Jahren jeweils Pfarrfrau Christiane Lorenz als Referentin eingeladen war. Wie immer wurde die vorgeschlagene Gottesdienstordnung auf sechs Kapitel aufgeteilt, damit jede der Glaubensgemeinschaften einen Part übernehmen konnten. 



Der Gottesdienst (siehe unteres Bild) verlief dreisprachig: ungarisch, rumänisch, deutsch. Die Information über das gastgebende Land – in diesem Jahr war es Taiwan – brachte Pfarrfrau Jenei Ildikó in rumänischer und ungarischer Sprache. Es gab viel Musik und Gesang, zum Nachdenken anregende Texte, Mut machende Bibelworte, innige Fürbitten und zum Schluss den stärkenden Segen des gastgebenden Pfarrers Jenei László-Csaba. Im Anschluss an den Gottesdienst gab es anregende Gespräche und ein paar Leckereien, welche auch kulinarisch die Verbindung zu Taiwan herstellten. Die Kollekte kam einem Projekt zugute, welches Frauen aus Taiwan unterstützt. Die Information über Taiwan sind an dieser Stelle von der Webseite „Weltgebetstag der Frauen - Deutsches Komitee e. V.“ übernommen (https://view.officeapps.live.com/op/view.aspx?src=https%3A%2F%2Fweltgebetstag.de%2Ffileadmin%2Fuser_upload%2Fpresse%2Fwebseite_presse_modelltext-gemeindebrief-2023_copyright-wgt-ev.docx&wdOrigin=BROWSELINK) worden: 



»Rund 180 km trennen Taiwan vom chinesischen Festland. Doch es liegen Welten zwischen dem demokratischen Inselstaat und dem kommunistischen Regime in China. Die Führung in Peking betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und will es „zurückholen“ – notfalls mit militärischer Gewalt. Das international isolierte Taiwan hingegen pocht auf seine Eigenständigkeit. Als Spitzenreiter in der Chip-Produktion ist das High-Tech-Land für Europa und die USA wie die gesamte Weltwirtschaft bedeutsam. Seit Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine kocht auch der Konflikt um Taiwan wieder auf.
In diesen unsicheren Zeiten haben taiwanische Christinnen Gebete, Lieder und Texte für den Weltgebetstag 2023 verfasst. Am Freitag, den 3. März 2023, feiern Menschen in über 150 Ländern der Erde diese Gottesdienste. „Ich habe von eurem Glauben gehört“, heißt es im Bibeltext Eph. 1,15 - 19. Wir wollen hören, wie die Taiwanerinnen von ihrem Glauben erzählen und mit ihnen für das einstehen, was uns gemeinsam wertvoll ist: Demokratie, Frieden und Menschenrechte.
Die Hauptinsel des 23 Millionen Einwohner*innen zählenden Pazifikstaats ist ungefähr so groß wie Baden-Württemberg. Auf kleiner Fläche wechseln sich schroffe Gebirgszüge, sanfte Ebenen und Sandstrände ab. Über 100 kleine Korallen- und Vulkaninseln bieten einer reichen Flora und Fauna Lebensraum. Bis ins 16. Jahrhundert war Taiwan ausschließlich von indigenen Völkern bewohnt. Dann ging die Insel durch die Hände westlicher Staaten sowie Chinas und Japans. Heute beherbergt Taiwan eine vielfältige kulturelle und sprachliche Mischung. Nur etwa 2% der Bevölkerung gelten als Indigene.
Der Konflikt zwischen der Volksrepublik China und Taiwan geht zurück auf den chinesischen Bürgerkrieg zwischen 1927 und 1949. Damals flohen die Truppen der national­chinesischen Kuomintang vor den Kommunist*innen nach Taiwan. Es folgte nicht nur der wirtschaftliche Aufschwung als einer der „asiatischen Tiger-Staaten“, sondern auch die Errichtung einer Diktatur. Nach langen Kämpfen engagierter Aktivist*innen z.B. aus der Frauenrechts- und Umweltbewegung fanden im Jahr 1992 die ersten demokratischen Wahlen statt.
Heute ist Taiwan ein fortschrittliches Land mit lebhafter Demokratie. Gerade die junge Generation ist stolz auf Errungenschaften wie digitale Teilhabe, Meinungsfreiheit und Menschenrechte. Der hektische Alltag in den Hightech-Metropolen wie der Hauptstadt Taipeh ist geprägt von Leistungsdruck, langen Arbeitstagen und steigenden Lebenshaltungskosten. Und doch spielen Spiritualität und Traditionen eine wichtige Rolle.
Die meisten Taiwaner*innen praktizieren einen Volksglauben, der daoistische und buddhistische Einflüsse vereint. Zentrum des religiösen Lebens sind die zahlreichen bunten Tempel. Christ*innen machen nur vier bis fünf Prozent der Bevölkerung aus.



Über Länder- und Konfessionsgrenzen hinweg engagieren sich Frauen seit über 100 Jahren für den Weltgebetstag. Zum Weltgebetstag rund um den 3. März 2023 laden uns Frauen aus dem kleinen Land Taiwan ein, daran zu glauben, dass wir diese Welt zum Positiven verändern können – egal wie unbedeutend wir erscheinen mögen. Denn: „Glaube bewegt“!«
 




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Evangelische Kirchengemeinde A. B. Schäßburg