Evangelische Kirchengemeinde A.B. Schäßburg
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Mittwoch, 16. März 2022 – Passionsandacht
Miercuri, 16 martie 2022 - vecernie
2022. március 16-an, Szerdan - nagyböjti áhítat

Orgelvorspiel

 

Lied: 49,1-3

 

Psalmgebet: Wir beten mit Worten von Psalm 34

16. Die Augen des HERRN merken auf die Gerechten / und seine Ohren auf ihr Schreien. 

17. Das Antlitz des HERRN steht wider alle, die Böses tun, / dass er ihren Namen ausrotte von der Erde. 

18. Wenn die Gerechten schreien, / so hört der HERR und errettet sie aus all ihrer Not. 

19. Der HERR ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, / und hilft denen, die ein zerschlagenes Gemüt haben. 

20. Der Gerechte muss viel leiden, / aber aus alledem hilft ihm der HERR.

21. Er bewahrt ihm alle seine Gebeine, / dass nicht eines von ihnen zerbrochen wird. 

22. Den Frevler wird das Unglück töten, / und die den Gerechten hassen, fallen in Schuld. 

23. Der HERR erlöst das Leben seiner Knechte, / und alle, die auf ihn trauen, werden frei von Schuld.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist. 

Wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

 

Lied: 57,1-3

 

Lesung aus dem Matthäusevangelium im 26. Kapitel:

36. Jesus kam mit seinen Jüngern zu einem Garten, der hieß Gethsemane, und sprach zu ihnen: Setzt euch hierher, solange ich dorthin gehe und bete. 37. Und er nahm mit sich Petrus und die zwei Söhne des Zebedäus und fing an zu trauern und zu zagen. 38. Da sprach Jesus zu ihnen: Meine Seele ist betrübt bis an den Tod; bleibt hier und wachet mit mir! 39. Und er ging ein wenig weiter, fiel nieder auf sein Angesicht und betete und sprach: Mein Vater, ist's möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht, wie ich will, sondern wie du willst! 40. Und er kam zu seinen Jüngern und fand sie schlafend und sprach zu Petrus: Konntet ihr denn nicht eine Stunde mit mir wachen? 41. Wachet und betet, dass ihr nicht in Anfechtung fallt! Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach. 42. Zum zweiten Mal ging er wieder hin, betete und sprach: Mein Vater, ist's nicht möglich, dass dieser Kelch vorübergehe, ohne dass ich ihn trinke, so geschehe dein Wille!

 

Predigt: Liebe Schwestern und Brüder!

Wer von uns hat es nicht schon erlebt, dass er oder sie eine böse Vorahnung hatte? Es ist dieses mulmige Bauchgefühl, dass sich etwas Schlimmes zusammenbraut, und man diesem drohenden Moment des Schicksals nicht ausweichen kann. Manche Menschen können sogar davon erzählen, dass sie in ihren Träumen solche Momente vorhersehen konnten, die dann auch tatsächlich so oder ähnlich eintrafen. Sicherlich möchte jeder vernünftige Mensch alles daransetzen, solchen Situationen aus dem Wege zu gehen. 

Das was ich bisher beschrieben habe steht eigentlich im Gegensatz zu der Rationalität, die in diesem unserem Zeitalter immer angemahnt wird. Wir leben in einer Zeit, in der uns eingeredet wird, dass das Machbare in unserer Hand liegen würde. Krankheit oder sogar Tod können mit allen möglichen Mitteln verhindert oder zumindest hinausgezögert werden. Das führt aber viele zu dem Trugschluss, dass sie ganz außer Kraft gesetzt werden könnten und das ist selbstverständlich nicht möglich. Und dann kommt das böse Erwachen. Wer meint dem Tode immer wieder ausweichen zu können, der kann sich nicht richtig darauf – wenn er wirklich im Anzug ist – vorbereiten. 

Wenn wir es recht betrachten, dann können wir immer nur zu der alten Weisheit zurück kehren, dass unser Leben in Gottes Hand liegt, und wir im Grunde genommen nur sehr wenig tun können, um es in andere Bahnen zu lenken, als in denen es voranschreitet. Wenn man aber sein Leben im Glauben daran lebt, dass Gott zu jeder Zeit anwesend ist, dann verlieren solche dunklen Momente – vergangene, gegenwärtige, aber auch zukünftige – von ihrer Angst und ihrem Schrecken. 

Der Teil der Passionsgeschichte, die sich im Garten Gethsemane abspielt, beinhaltet etwas von dem was ich anfangs andeutete. Jesus hat diese Vorahnung, dieses negative Baugefühl. Er weiß, dass ihm schwere Stunden bevorstehen und er würde dem am liebsten aus dem Wege gehen. Zugleich aber weiß er sich in Gottes Hand, unabhängig davon was geschieht. Aus dem Gebet zu Gott, dem Vater erwächst ihm die Kraft, sich in Gottes Willen zu fügen. Und dass die Jünger nicht in der Lage sind ihm beizustehen, sondern schlafen, muss nicht weiter verwundern. Es ist ein Zeichen dafür, dass es für die Überwindung schwerer Schicksalsstunden nur zwei Möglichkeiten gibt: entweder man ist ganz alleine oder man vertraut auf die Anwesenheit Gottes und dann ist man nicht alleine. 

Gott verursacht das Böse nicht. Zugleich aber findet nichts, was sich auf dieser Welt ereignet, ohne seinen Willen statt. So wollen wir in dieser Passionszeit, in der sich die Angst um die Kriegswirren in unserem Nachbarland breit macht, uns aufs Neue der Fürsorge Gottes anvertrauen. Amen.
 

Lied: 359,1-2+5


Gebet: Lasst uns beten!

Herr Jesus Christus, du hast die Tiefen menschlicher Bosheit kennen gelernt und hast die Versuchungen dieser Welt ertragen. Erbarme Dich derer, denen Böses widerfährt und hilf denen, die versucht werden. Nimm Dich unserer Schwachheit gnädig an und hilf uns unsere Unzulänglichkeiten zu überwinden. Wir bitten Dich für deine Kirche: hier vor Ort und weltweit. Lass die Christenheit Deinen Namen bekennen vor den Menschen und denen beistehen, die es nötig haben. Wir bitten Dich für alle die Verantwortung tragen im öffentlichen Leben: in unserem Land und in allen Ländern der Erde. In Sonderheit bitten wir Dich für jene Verantwortungsträger, in deren Macht es steht den Krieg in unserem Nachbarland zu beenden. Lass die Bemühungen für Frieden in der Ukraine Erfolg haben. 

Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.  
 

Segen: Es segne und behüte uns der allmächtige und gnädige Gott: der Vater der Sohn und der Heilige Geist.
 

Lied: 139


Orgelnachspiel

Es gilt das gesprochene Wort!